Spiegellos? Zeitlos…

09. Dezember 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Meistens liegen nur AGFA- und Voigtländer-Sucherkameras der 1960er Jahre auf gewöhnlichen Flohmärkten. Ist beim Rundgang schon aus der Entfernung schnell "gescannt", aber manchmal muss man genauer hinschauen. War doch auf der Fotografierverhinderungstasche – Pardon Bereitschaftstasche die Prägung Canon zu erkennen!

Drinnen steckte die 1961 vorgestellte Canonet. Ausgerüstet mit einem lichtstarken 1,9/45 mm Canon-Objektiv. Ums Objektiv die Selenbelichtungsmesserung/-steuerung. Das Ganze liefert eine Blendenautomatik mit Zeitvorwahl mit 1 bis 1/500 s Verschlusszeit. Jedenfalls das, was der im Sucher angezeigte Bereich je nach ISO-Einstellung (10 bis 400) hergibt.

Brauche ich nicht, kann ich aber auch nicht widerstehen. Also ging die Canonet für einen 10er mit… Ist ja schließlich eine spiegellose Kamera ;-)


Sony Cyber-shot DSC-W110

06. Dezember 2018, Ralf Jannke - Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Sony mit Carl Zeiss "Adlerauge" aber dennoch fast blind…

Da nützt auch das Zeiss gerechnete/gelabelte Vario-Tessar 2,8-5,6/5,35-24,4 mm wenig. Dreht man diese Sony um, zeigt sich das Desaster :-(

Die Kamera funktioniert noch!

Bei Gelegenheit werde ich versuchen im nicht sichtbaren Menü mit Hilfe der Bedienungsanleitung und Testaufnahmen sozusagen über Trial-and-Error die höchste Auflösung und ISO-Automatik zu finden, um dann mit Hilfe des vorhandenen optischen Suchers doch ein paar Fotos zu schießen.  

Sie nimmt tatsächlich Fotos auf…

Es war ein bisschen mühselig, aber dann hatte ich volle Auflösung 7 Megapixel, ISO-Automatik und Weißabgleich "unknown", was ich mal als "auto" durchgehen lasse. Um mehr Feinheiten habe ich mich nicht bemüht.

Mehr Bilder in voller Auflösung bei Gelegenheit.

PS.: Ein kurzes Rausnehmen des Akkus hat die Sony Cyber-shot DSC-W110 zum Glück nicht vergessen lassen, was ich eingestellt hatte. Mal sehen, ob die Sony das noch in ein paar Wochen weiß, weil ich sie ohne Akku jetzt erst mal weglege.

Ralf Jannke, Dezember 2018


Nettes Gimmick für die Digitalkamerasammlung

04. Dezember 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Braucht keiner, rundet eine Sammlung an Digitalkameras aber ab: Ein Mauspad mit Digitalkamera. Es zeigt die 1998 vorgestellte 1,5 Megapixel Toshiba PDR M1. Die simpel ausgestattete 123 x 82 x 38 mm große und 310 g schwere Kamera bot Hausmannskost und speicherte ihre JPEG-Dateien auf SmartMedia-Karte. Energieversorgung über 1,5/1,2 Volt Batterien/Akkus der Größe AA.

Die deutlich wertigere Toshiba PDR-M4 (1999) und die potthässliche, "spacige" PDR-M5 (1999) wurden hier schon vorgestellt.


Heute in meiner Mailbox: Die nächste photokina findet im Mai 2020 statt

03. Dezember 2018, Ralf Jannke - Wissen

Nach der erfolgreich verlaufenen photokina 2018 haben sich der Photoindustrie-Verband (PIV), Frankfurt, als ideeller Träger der Messe und der Veranstalter Koelnmesse darauf verständigt, die nächste weltweite Leitmesse nicht wie zunächst geplant im Mai 2019, sondern von Mittwoch 27. bis Samstag 30. Mai 2020 zu veranstalten. (…)

„Die photokina 2018 hat mit bahnbrechenden Neuheiten und 180.000 Besuchern aus 127 Ländern unsere ohnehin optimistischen Erwartungen deutlich übertroffen”, erklärte der PIV-Vorstandsvorsitzende Rainer Führes. (…) 

„Wir verstehen, dass selbst potente Technologie-Unternehmen innerhalb einer extrem kurzen Vorlaufzeit von nur sieben Monaten nicht sicherstellen können, wieder eine derartige Innovationskraft in die Messehallen zu bringen, wie wir es auf der photokina 2018 erlebt haben”, fügte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, hinzu. 

Also: Auf Wiedersehen in Köln im Mai 2010


Toller Neuzugang! Rollei d30flex

28. November 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Déjà-vu (französisch schon (mal) gesehen)…

… ging mir beim Anblick der gerade erworbenen Rarität Rollei d30flex durch den Kopf.

Vom Bauprinzip hat die einzige „Made-in-Germany“ DSLR von 2000 nichts mit der 2002 vorgestellten Sony CD Mavica MVC-CD250 gemein. Steht da doch eine richtige digitale Rollei Spiegelreflexkamera einer durchaus speziellen Sony Konsumer-Digitalkamera gegenüber, die ihre Fotos auf eine Mini-CD speichert.

Aber dieses rundliche Aussehen…

Bei der Sony erklärt es sich einfach durchs Speichermedium CD, aber was hat Rollei zu seiner Bauweise bewogen? Von den Abmessungen sind die Kameras sehr ähnlich. Die Sony misst 143 x 92 x 89 mm, die Rollei 151 x 102 x 106 mm.

Die Rollei d30flex stellt eine hochinteressante Sammel-Digitalkamera dar, die ich lange gesucht habe. Nie bin ich bei aller Seltenheit der einzigen in Deutschland gefertigten DSLR aber auf Preiswahnvorstellungen von 500 oder gar 1000 Euro eingegangen.

Für mich ein echtes Highlight an Verkaufs-"Kunst" ist dieser Text:

„Rollei d30flex mit Blitz f 28 (unbenutzt), 850 € VB: Ich nehme die Kamera nicht für einen Funktionstest in Betrieb.“ Das ist bestimmt extrem verkaufsfördernd…

Das jetzt erworbene Exemplar lag bei immer noch 200 Euro, die mir die Rollei d30flex dann doch wert war. Dabei habe ich die Nerven viel zu früh verloren ;-) Denn nur wenige Tage später wurde ein zweites Exemplar für 62 Euro erworben! OK, ein Luxusproblem ;-) Das zweite Exemplar wurde gleich an den Seiten-Admin weitergereicht, der sie eher auf 42 Euro Sammelwert taxiert… Der Rollei d30flex werde ich mich im neuen Jahr ausführlich widmen. Und dann eher in der hellen Jahreszeit, denn mit festen ISO 100 ist die Rollei nichts für kurze Tage…

Bei dieser Gelegenheit: Suchanfrage

Während man für viele Digitalkameras im Internet ganz legal Treiber und Software bekommt, gibt es für die Rollei – NICHTS :-(

Um die mit der Rollei d30flex gespeicherten ganz speziellen Rollei *.RDC-Rohdaten zu öffnen, wird die hauseigene Rollei-Software benötigt.

Zum Glück geht es auch mit der für alle Plattformen verfügbarem Freeware XnConvert oder dem GraphicConverter für Mac OS.

Stopp/Korrektur

Was ich nicht wusste, war die Tatsache, dass XnConvert je nach Plattform unterschiedlich reagiert. Die Mac OS X Version generiert aus den Rollei-Rohdateien 1.300 x 1.030 Pixel Fotos, die Windows-Version nur 650 x 515 Pixel Bildchen. Abhilfe schafft bei Windows die Freeware XnView aus der gleichen Softwareschmiede. Mit einem Klick auf "Konvertieren" entstehen aus gewünschten Rollei-RAWs wahlweise 1.300 x 1.030 Pixel JPEG- oder TIFF-Dateien. Ich würde aber gerne auch mit der Original-Rollei-Software experimentieren.

Wenn da ein Leser helfen könnte, wäre ich sehr dankbar!

Bei Bedarf kann ich die deutsche Rollei d30flex Bedienungsanleitung (als PDF) anbieten.


Aus für die Cebit

27. November 2018, Ralf Jannke - Wissen

Der Bonner Generalanzeiger kommentierte

Gab/gibt es da nicht noch eine andere auf Fotogeräte spezialisierte Messe? Mir fällt der Name gerade nicht ein ;-) Ich bin gespannt, wie sich die (von mir) nur 25 km Rhein-abwärts liegende Fotomesse in der Zukunft behaupten kann…


Heavy Monster Show ;-)

24. November 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Endlich eine weitere neue "Vollformat"-Nikon aus den Anfangstagen der digitalen Fotografie!

Die Brüder oder Schwestern der gemeinsam von FUJIFILM und Nikon entwickelten und jeder unter seinem Namen vertriebenen DSLRs haben ein weiteres Geschwister bekommen.

Zur "FUJIX Nikon E2N, die "Vollformat-DSLR" von 1995“ und zur „FUJIFILM Nikon FUJIX DIGITAL CAMERA DS-560“ von 1998/99 gesellt sich jetzt die im Unterschied zur E2N 3 B/s schnelle FUJIX Nikon E2S.

Was es mit dem Vollformat in Anführungszeichen auf sich hat, wurde in den beiden genannten Praxisberichten schon ausführlich erläutert.

Das nenne ich Kompatibilität! Das 2012 vorgestellte 1,8/85 mm AF-S FX Nikkor auf der FUJIX Nikon E2S von 1994. Ins Foto der FUJIX Nikon E2S einmontiert wurde die analoge SLR Nikon F4. In der digitalen Nikon E2S dürfte auch F4-Technik stecken…

Funktionskontrolle

Bestanden… Die deutliche Vignettierung beim linken Bild rührt von der In-Kompatibilität des 24-120 mm Nikkors auf der E2S. Aufgrund der besonderen Konstruktion der E2S können nur bestimmte Objektive verwendet werden. Bei längerer Brennweite (rechtes Foto) vignettiert dann nichts mehr… Mit der E2S werde ich 2019 selbstverständlich auch ein paar – hoffentlich – anständige Fotos schießen und einen Praxisbericht schreiben!


Sony DSLM übernimmt…

19. November 2018, Ralf Jannke - Wissen

Sonntag (18. November) beim Basketball. Nicht nur die langen, lichtstarken Canon Profilinsen sind weiß. Auch Sony greift zu dieser Objektivfarbe. In diesem Fall das Sony AF 70-200mm f/4,0 OSS G auf einer Vollformat Sony A7s. Im Hintergrund eine EOS 1D samt 2,8/400 mm Canon L USM.

Eine kurze Befragung des Sony-Fotografen ergab Zufriedenheit, was die Trefferquote des Autofokus angeht. Noch sind Sony und überhaupt spiegellose DSLMs in diesem Fotogebiet nur Einzelgänger, aber sie sind nicht mehr totzuschweigen. Spätestens, wenn auch Video gefordert ist, hat die DSLM die Nase vorn. Erschreckend die Ablehnung der versammelten Canon EOS 1D- und Nikon D3/4/5-Fraktion, was die aktuellen DSLM-Neuerscheinungen der eigenen Hersteller EOS R und Nikon Z6/7 angeht…

Warum drücken Canon wie Nikon nicht ein paar ausgewählten Profis ihre neuen Vollformat-DSLMs in die Hand, damit sie dann per Adapter vorhandene und bewährte Objektive montieren und damit in die Sporthallen und Spielplätze fotografieren. Was ich bisher so von Canon und Nikon DSLMs gesehen habe, sagt nichts über die Güte des Autofokus' aus. Tolle Farben, gut bei wenig Licht – als ob das heute etwas besonders wäre – aber keine Action. Nach meiner Philosophie erledigt eine Actionkamera Natur und Landschaft "mit links" – wenn der Mann, die Frau hinter der Kamera ihr Handwerk verstehen. Aber eben nicht umgekehrt. Und ich möchte eine Kamera, die beides kann!


WAS SOLL DAS?

17. November 2018, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

„Du sammelst doch alte Kameras…“. Auweia, da wusste ich schon was kam…

Noch ´ne analoge Uralt-Kamera aus der Verwandtschaft. Die dann bei Gelegenheit in die Gitterbox für Elektronikschrott der örtlichen Müllsammelstelle zu werfen, bringe ich einfach nicht übers Herz. OK, mit dem damaligen Plastik(bajonett)-Kit-Zoom “CANON ZOOM LENS EF 35-105mm 1:4-5,6“ könnte man ja gelegentlich mal ein Bild schießen…

Ich musste noch nachschauen, von wann die EOS 10 ist: 1990. Mit der 158 x 106 x 70 mm großen und 625 g schweren EOS 10 wurde der neu entwickelte Multi-BASIS AF Sensor vorgestellt, der drei AF-Punkte mitbrachte. Von denen machte die EOS 10 im Vollautomatik-Modus Gebrauch, wobei gleichzeitig erkannt wurde, ob sich das Motiv bewegt. Um dabei nicht nur von One-Shot-AF (AF-S) automatisch auf Servo-AF (AF-C) umzuschalten, sondern auch zu versuchen die Richtung und Bewegung des Motivs vorauszuberechnen. Und das mit 3 Bildern pro Sekunde. Sonst schaffte die EOS 10 5 B/s. Der Verschluss bot 30 Sekunden bis 1/4000 s, 1/125 s Blitzsynchronzeit. Die EOS 10 wurde mit einer 6 Volt 2CR5 Lithium Batterie mit Energie versorgt.

Zum Vergleich eine digitale EOS daneben, die hier schon gewürdigte 10 Megapixel Canon EOS 40D von 2007.

 


Erster Kurzeinsatz mit der Olympus OM-D E-M1 beim Basketball

07. November 2018, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nur ein Kurzeinsatz? Ja, denn die Olympus muss zum Service :-(

Erst nicht richtig wahrgenommen, spielte die OM-D E-M1 während des Spiels immer mehr verrückt. Es fing damit an, dass sich das hintere Einstellrad zwar betätigen ließ, aber ohne jede Wirkung. Die aus irgendeinem Grund eingestellte Belichtungskorrektur von -2/3 EV ließ sich nicht mehr verändern. Ein schneller Versuch, die OM-D E-M1 noch in der Basketballhalle zu resetten, ließ die Olympus dann erst richtig abstürzen. Kurze Recherche im Internet: Bekannter Fehler bestimmter Baureihe (Seriennummer), gar nicht weiter irgendwas versuchen, ab zum Service mit der OM-D E-M1. Ich werde darüber berichten.

Reparatur der Olympus OM-D E-M1

Nach nur einer Woche (!) hatte ich die OM-D wieder repariert in den Händen. Der Kostenvoranschlag von ca. 62 Euro wurde genau eingehalten! Die OM-D kam in einer Originalverpackung zurück, die ich gar nicht hatte. Neben der Rechnung lag noch ein nettes Microfaser-Putztuch.

Was die OM-D E-M1 bis zum Absturz mit dem 2,8/60 mm Sigma Art produziert hat

Sehr durchwachsen. Der Phasendetektions-AF scheint aber tatsächlich besser zuzupacken. Wäre auch schlimm, wenn es nicht so wäre! Für ein abschließendes Urteil ist es aber noch zu früh. Beim nächsten Versuch werde ich aber mit den ISOs geizen. Statt ISO 2000 lieber nur ISO 1250 und beim 1,7/25 mm Panasonic gleich ISO 800 oder 640. Die beiden Fotos sind 900 x 900 Pixel Bildchen mit 1:1 Crops aus der 16 MP Aufnahme. Links ohne Adobe Lightroom 5.7.1 Rauschreduzierung, daneben mit Luminazregler auf 20. Daneben eine mit dem 1,7/25 mm Panasonic aufgenommenen Szene, bevor die OM-D E-M1 ihren Geist aufgab...

Es bleibt aus Sicht des Rauschens eben ein kleiner 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor, der außerdem mit seinem Cropfaktor 2 aus dem 2,8/60 mm Sigma zwar ein 2,8/120 mm Tele macht, das aber mit einer Schärfentiefe von f/2,8 x 2 = f/5,6. Zu viel… Ich möchte die Zuschauer in Unschärfe haben!

Beim nächsten Versuch setzte ich verstärkt aufs 1,7/50 mm Panasonic. Und wenn die OM-D E-M1 wieder läuft, würde ich auch über ein 1,8/45 mm Olympus nachdenken. Das hat auch bei Offenblende weniger Schärfentiefe (f/3,6 @KB) und fordert weniger ISO. Aber das läuft nicht weg. Außerdem will ich ja noch wissen, ob bei bewegten Bildern das adaptierte 2,8-3,5/14-54 Olympus FourThirds überhaupt eine Chance hat, mit der Schärfe nachzukommen. 

Mehr zur OM-D E-M1 nach der Reparatur


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums