Digicammuseum.de wünscht Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr

23. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen

Ein kleiner Rückblick 2024

2024 war notgedrungen reichlich „Altglas-lastig“. Ganz einfach, weil es an historischen Digitalkameras (fast) nichts Aufregendes mehr gibt. Die in der Sammlung „fehlende“, erste in kleiner Serie von rund 1000 Stück gebaute DSLR der Welt Kodak DCS100 ist vollkommen illusorisch. Die noch existierenden Exemplare sind entweder unbezahlbar oder stehen sich in Sammler-Vitrinen tot. Abgesehen davon: Um eine DCS100 heute nochmal in Betrieb zu nehmen, ist man ohne funktionierende Apple Macintosh Computerumgebung der Mitte 1990er Jahre vollkommen verloren …

Nur wenig besser schneidet da eine weitere DSLR-Rarität ab, die erste 6 Megapixel Vollformat der Welt CONTAX N DIGITAL. Von der Contax N DIGITAL habe ich nur die Originalbedienungsanleitung. Immerhin einen Praxisbeitrag einer funktionierenden CONTAX N DIGITAL konnten wir in der Vergangenheit präsentieren. Denn die meisten CONTAX N DIGITAL sind mittlerweile unreparierbar defekt. Und das war es auch mit der unerfüllbaren Digitalkamera-Premiumklasse.

Und doch gab es 2024 drei Wunder, vier Highlights in der Geschichte der Digitalkamera im Digicammuseum.de

Da ist die erste Sport- und Reportage-Profi-DSLR der Welt, die Kodak N(ews)C(amera) 2000 A(ssociated)P(press) von 1994 – Neupreis 17.500 US Dollar – und die extrem seltene nur monochrom, infrarot aufzeichnende Kodak DCS460ir von 1994 mit 6 Megapixel Auflösung auf einem 19 x 27 mm großen APS-H Sensor. Deren Preis dann wohl irgendwo jenseits der 30.000 US Dollar lag. „Assistiert“ von einem CAMBO MegaVision T2 Digital Scan-Rückteil, das 1996 Mittel- und Großformatkameras „digitalisierte“ und per Adapter die Verwendung von Objektiven mit Nikon F-Bajonett gestattet. 46.800 DM plus 15 Prozent Mehrwertsteuer mussten dafür investiert werden.

Die Kodak DCS460ir aus den USA und das CAMBO MegaVision T2 Digital Rückteil kamen übrigens als Spende ins Museum! Gegen Übernahme von Porto und Zoll bzw. als Selbstabholer … Meinen Herzenswunsch, die 2004 erste und gleichzeitig letzte Profi-DSLR von Minolta, exakt KonicaMinolta Dynax 7D, habe ich mir „einfach so“ gegönnt ;-)

Und der Rest an Digitalkameras?

Wie sehr ich die Konsumerklasse „liebe“, war ja an den zum Jahresende noch schnell rausgehauenen Beiträgen

zu erkennen. Diese Kameraklasse ist vom modernen Smartphone zu Recht beerdigt worden.

Wir freuen uns auf 2025

Wobei es so weitergehen wird wie 2024. Vielleicht mit etwas geringerer "Schlagzahl", weil die Geschichte der Digitalkamera einfach abgearbeitet ist. Überraschungen nie ausgeschlossen!

 

 


"Export"

21. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Gehen in den „Export“, die Auslagerung ;-) Sigma AF TELE 1:5.6 f=400mm MULTI-COATED APO (plus Canon EOS D60)

Als sensationeller 6 Euro Flohmarktfund wird das brave Sigma AF TELE 1:5.6 f=400mm MULTI-COATED APO mit Canon EOS-Anschluss jetzt dauerhaft an meinen Ferienort ausgelagert. Ich brauche es zuhause nicht. Als 400 mm x 1,6 Canon Crop = 640 mm Autofokustele ist es am Ferienort gut aufgehoben.

Bei dem Preis stört auch das Manko nicht, dass dieses Sigma-Objektiv 100 Prozent kompatibel nur mit bestimmten Canon EOS Modellen ist. HIER nachzulesen. Da es problemlos auf der Canon EOS D60 (2002) läuft, sollte die D60 mit in den "Export". STOPP! Die EOS D60 bleibt zuhause, denn ich habe vor Ort für 25 Euro noch eine EOS10D gefunden. Die löst zwar auch nicht höher auf als die D60, hat aber den von der Papierform besseren Autofokus und kann statt ISO 1.000 (D60) ISO 1.600/3.200 (Hi). 

Sollten die 6 Megapixel Canons dritter Semiprofi-DSLR mal nicht reichen, oder ich eine fehlerhafte EOS 10D erwischt haben – AF-Feinjustierung der Canon EOS 10D in einigen Fällen nötig –, liegt da noch eine 15 MP EOS 50D bereit. Auf der das 400er dann aber nur mit Offenblende betrieben werden kann …

Letzte Kontrolle …

Alles O.K. – mit der D60. Am Ferienort kommt dann die EOS 10D zum Einsatz …

 


CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 zum Zweiten

19. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Kleiner geht's nicht!

Mein fast interessantestes Exemplar der 135 mm Sammlung!

1952 wurde die Taisei Optical Industries gegründet, Vorläufer von Tamron! Das winzige CONVERTO-TAMRON war 1958 das erste Objektiv, das auch den Namen Tamron trug.

Ausgerüstet mit einem extra gerechneten Telekonverter. Das auch als Duo-Tamron bezeichnete Objektiv ist ein 4,5/135 mm Tele, das zusammen mit dem 1,7-fach Konverter zum 7,7/225 mm Tele wird. Das dürfte Ende der 1950er Jahre eine der preiswertesten Möglichkeiten für den Fotoamateur gewesen sein, ein bisschen mehr Telebrennweite zu bekommen. Wobei es sicher kein Vergnügen war, besonders die noch lichtschwächere 225 mm Version auf der Mattscheibe der damaligen SLRs zu fokussieren. Leider kam mein CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 ohne den dazugehörigen Konverter, was meine Freude an diesem exotischen 135er nicht schmälerte.

Das hat sich jetzt geändert. Ich hätte nicht geglaubt, dass mir nochmal ein CONVERTO-TAMRON f=135mm 1:4.5 über den Weg läuft. Diesmal komplett! Mit dem dazugehörigen 1,7-fach Konverter.

Bisher hatte ich das 135er ernsthaft nur einmal in Betrieb. Auf der Olympus OM-D E-M5.

Das geht dann spätestens 2025 als 4,5/135 bzw. 7,7/225 mm auf die Vollformat Nikons!

Übrigens: Wie sich das für ein sehr frühes japanisches Objektiv gehört, gibt es zwei weitere bekannte Varianten/Klone, die im Praxisbericht vorgestellt werden.

 


Komplettierung

16. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich unnütz, aber niedlich ;-)

Der kleinsten SLR der Welt mit austauschbaren Objektiven, der 1978 präsentierten Pentax auto 110, haben wir einige Beiträge gewidmet, die ich weiter unten verlinke. An der mit heute wieder verfügbaren Pocketfilm ladbaren Pentax 110 war ich nie interessiert, aber das eine oder andere winzige Objektiv zu dieser SLR habe ich gerne in die Sammlung aufgenommen – wenn der Preis stimmte …

Das Negativformat des 110er Pocketfilms beträgt 13 x 17 mm. Also exakt das Maß, das auch der microFourThirds-Sensor hat. Von der reinen Theorie ist die spiegellose MFT Systemkamera also zur Adaption der Pentax 110 Objektive prädestiniert. Entsprechend sind Adapter vorhanden. Je nach Objektiv geht es mit Abstrichen auch noch im Halbformat des 15 x 23 mm APS-C Sensors, beispielsweise der Fuji X DSLM-Serie. Mein entsprechender Adapter ist aktuell nicht auffindbar, aber ich habe eine weiter unten gezeigte Ersatzlösung gefunden. Dazu gesellt sich noch ein Adapter Pentax 110-auf-Pentax Q, die kleinste DSLM der Welt. Wirklich interessant bleibt aber eben der Pentax 110-/mFT-Adapter, der mit in die Weihnachtsferien geht. Denn dort wartet ein PENTAX-110 1:2.8 18mm auf mich. Zurückgreifen kann ich dort auf meine ehemalige 12 Megapixel Olympus PEN E-PL1, die für einen ersten Eindruck des 18ers vollkommen ausreicht.

1978 gab es zur Pentax auto 110 diese drei Objektive

  • 2,8/18 mm (36 mm @KB)
  • 2,8/24 mm (48 mm @KB)
  • 2,8/50 mm (100 mm @KB)

1981 folgten

  • 18 mm "Pan Focus" (Fixfokus)
  • 2,8/70 mm (140 mm @KB)
  • 2,8/20-40 mm (40-80 mm @KB)

Jetzt also das 2,8/18 mm auf der Olympus PEN E-PL1 und der Fuji X-E2

Spezifikation

  • Vorstellungsjahr 1978
  • Abmessungen/Gewicht Ø 34 mm, Länge 21 mm, Filter Ø 30,5 mm, 28 g
  • Optischer Aufbau 6 Linsen in 6 Gruppen
  • Blende: Entfällt, im Pentax 110 SLR-System sitzt die Blende in der Kamera
  • Nahdistanz 25 cm

Unsere bisherigen Pentax 110 Kamera-/Objektiv Beiträge:

Über die Weihnachtsfeiertage gibt es den ersten Eindruck des PENTAX-110 1:2.8 18. Was auf der mFT-DSLM dann ein KB-äquivalentes 36 mm Weitwinkel ist.

Vorversuche

Wofür Vorversuche? Mein Pentax-110-/Fuji X-Adapter ist verschollen. Es fand sich aber die oben gezeigte Lösung. Zu dem Zweck wurde mit dem vorhandenen winzigen PENTAX-110 1:2.8 24mm experimentiert. Das passt mit drei Lagen Moosgummi umwickelt mit einermaßen festem Sitz in einen M39-/Leica M-Adapter. Und selbiger wurde in meinen Leica m-/Fuji X-Helicoid eingeklickt. Das 24er wurde einfach auf Unendlich gestellt, eingepasst fertig. Die Fokussierung übernimmt die Einstellschnecke des Helicoids!

Testbildchen mit dem PENTAX-110 1:2.8 24mm auf der Fuji X-E1

Funktioniert! Und der unübersehbare Schärfeabfall in der rechten unteren Bildecke? Das 24 mm kann wie alle Pentax-110 Objektive nicht abgeblendet werden. Und die Objekive sind eben nur für 13 x 17 mm Bildfläche gerechnet. Die Fuji X haben 15 x 23 mm! Der einzige Unterschied in den Weihnachtsferien: Statt des 24ers wird das PENTAX-110 1:2.8 f=18 mm auf der Fuji X-E2 sein …

 


Samsung?

12. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich die "schlechteste" Wahl unter den spiegellosen Systemkameras …

Ab 2015 wurde die Produktion von Samsung Kameras runtergefahren und schließlich komplett eingestellt. Die größte Einschränkung ist für mich aber das NX-Bajonett. Gar nicht das Bajonett selbst, sondern die Auswahl und noch mehr die Preise der dazugehörigen Objektive. Ein braves 18-55 Zoom für 100 und mehr Euro? Ich war froh für meine Samsung NX11 einst ein einfacheres 20-50 für 60 Euro ergattern zu können.

Unsere Praxisbeiträge zu Samsung DSLMs

Warum dann noch eine Samsung NX 200

Bei 55 Euro inkl. Blitz bin ich für die Digitalkamerasammlung dann doch schwach geworden. Denn neben meinem einzigen Samsung-Objektiv sind da noch Adapter für M42 und Nikon F!

Wobei man bei Samsung DSLMs eines wissen muss

Wie bei den Nikon 1 DSLMs muss ich bei den Samsungs auf eine brauchbare Fokushilfe beim manuellan Fokussieren verzichten. Schulnote 5 – Mangelhaft!

In der Samsung Bedienungsanleitung ist zu lesen: „Im MF-Modus (manueller Fokus) müssen Sie den Fokusring am Objektiv von Hand drehen. Wenn Sie die MF-Hilfsfunktion verwenden, erhalten Sie eine deutlichere Scharfstellung. Diese Funktion ist nur für Objektive verfügbar, die manuelle Fokussierung unterstützen.“ Es funktioniert also nur bei Systemobjektiven mit entsprechender CPU im Objektiv UND Entfernungsring! Und weiter: „Der Fokusbereich wird 5-/8-fach vergrößert, wenn Sie den Fokusring drehen. Wenn Sie den Fokusring drehen, steigt der Balken für die Fokusunterstützung mit verbesserter Scharfeinstellung an.“

Nichts davon funktioniert bei adaptierten Objektiven!

Leser Harald Lenzen kommentierte seinerzeit dazu: Wenn die Sucherbildvergrößerung nicht aktivierbar ist, dann liegt das am Adapter. Bei 5 Uhr ist im Bajonett der NX (Sicht von vorne) ein kleiner silberner Mikroschalter. Ist der entsprechende Nocken/Steg des Adapters zu kurz, dann wird dieser Schalter nicht betätigt und die Kamera meldet "Objektiv abgenommen". Nichts geht. Abhilfe lässt sich schaffen, indem man das Loch im Adapter für den Arretierungsstift so erweitert, dass sich der Adapter etwas weiter im Uhrzeigersinn drehen lässt. Dann wird der Mikroschalter betätigt.

Das habe ich gemacht. Der Mikroschalter wird bei Erweitern der Bohrung, so „modifizierter" Rastung des Adapters tatsächlich betätigt. Aber das war auch schon alles … Es gibt dann bei Wahl im Samsung Menü eine aktivierbare (FA für FocusAid??) Anzeige, wo die Höhe eines grünen Balken signalisieren soll: "jetzt ist's scharf“. Ich bin damit nie zurechtgekommen. Und weiterhin KEINE Sucherbildvergrößerung bei adaptierten Altglas. Ob diese Fehlfunktion jetzt auch auf andere Samsung NX DSLMs zutrifft, kann ich nicht sagen.

Mit diesem Wissen werde ich der NX 200 dann eben keine langen Nikon F Brennweiten vorsetzen: 20 bis 50 mm müssen genügen. Zumindest die WW's haben genügend Schärfentiefe …

 


Mein erstes Vergrößerungsobjektiv für den Fotoeinsatz

09. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Rodenstock Ysaron 1:4,5 f=105mm

Sieht komisch aus, ist aber nur eine optische Täuschung. Die Adaption hat keinen "Knick in der Optik" ;-)

Christian Zahn hat diese zwei Vergrößerungsobjektive adaptiert:

Mit dem M42-/NikonZ-Helicoid-Adapter, den gezeigten zwei Zwischenringen und einem (nicht zu sehenden) M42-/M39-Reduzierring lässt sich das Ysaron von Unendlich bis etwas unter 1 m fokussieren. Bei einem Leica M-/M39-/Nikon Z Helicoid würden M39 Zwischenringe benötigt. Die ich nicht im Bestand habe. Die gibt es! Aber mit Leitz/Leica graviert nur zu Apothekenpreisen …

Es würde auch mit Nikon Z-Zwischenringen funktionieren, aber: Ich müsste mindestens die doppelte Anzahl Z-Zwischenringen und darunter möglichst längere Ringe kombinieren. Um den deutlich dünneren Leica M-/M39-/Nikon Z Helicoid auszugleichen. Ich habe aber nur zwei zu dünne Z-Zwischenringe. Damit funktioniert es nicht.

Was geht, darüber wird es einen Praxisbericht geben. Ich warte auch noch auf eine passende Streulichtblende …

Das 5 Euro Rodenstock vom Flohmarkt hat für wenig Geld übrigens noch Gesellschaft bekommen:

  • Nikon EL-NIKKOR 1:4 f=50mm
  • Schneider-Kreuznach Componar 1:4,5/105

Damit ist mein Bedarf an Vergrößerungsobjektiven für den Fotografie-Einsatz gedeckt!

Mit dem EL-NIKKOR habe ich in den Anfang 1980ern sogar selbst vergrößert. Es steckte auf dem Leitz Focomat meines Vaters …

 


Wolle Werbung haben zum x-ten

04. Dezember 2024, Ralf Jannke - Wissen

Nachdem jetzt einige Zeit Ruhe war, geht es jetzt wieder los …

Wenn es auf Weihnachten/Neujahr zugeht, wird nicht nur an der Haustür wird gebettelt …

Ende August gab es den Blogbeitrag: "Es hört einfach nicht auf: "Wolle Werbung haben? NEIN!"

Jetzt wieder ein plumper Versuch:

Hallo xxx,

ich hoffe, es ist okay, dass ich dich direkt anschreibe. Euer Shop ist ja eine feste Größe in der Branche! Wer ist bei euch für das Thema A/B-Testing und Conversion-Optimierung verantwortlich?

Dieses ekelhafte Anschleimen: "Euer Shop ist ja eine feste Größe in der Branche!" Der Anfrager war sogar zu blöd erkennen zu wollen, dass wir KEIN Shop sind. Und in welcher Branche??? Sieht nach KI-unterstützter Internetsuche aus, um Dumme zu finden, die auf solche Trittbrettfahrer/Schmarotzer reinfallen.

Ganz einfache Antwort:

WIR KÖNNEN LESEN!!! Ihr braucht nicht penetrant/dreimal nachzufragen, ob wir euren nicht als Werbung deklarierten Datensch… verlinken. Was nebenbei verboten ist. Oder ob wir für 3990 Euro unsere "Conversion" optimieren wollen? Leo bietet für Conversion als Übersetzung unter anderem: Umbau, Umstellung, Gesinnungswandel, Bekehrung, Neugestaltung und und und. Wir lassen uns weder bekehren, unsere Gesinnung ändern, noch bauen oder stellen wir etwas um. Lasst es doch einfach, sucht euch andere Dumme oder noch besser eine ehrliche Arbeit!


Ja ist denn schon Weihnachten?

29. November 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Flohmarktbeute

Für je einen 10er vetretbar. Das weniger bekannte NOVOFLEX NOFLEXAR 1:4.5/240 geht an den Ferienort und bleibt dort. In die menschenleere Natur kann ich diese "Pistole" ja mal mitnehmen. Hier in der Stadt wäre das wohl keine gute Idee ;-) Polizeieinsatz: "Da läuft einer mit einer Waffe rum …" Anschluss Exakta, also problemlos adaptierbar. Mit einer CANON ZOOM LENS (new)FD 70-210mm 1:4 (MACRO) von 1980 mit Deckeln und O-Köcher in Neuzustand kann man als (Modern-) Vintage-Glas Fan nichts falsch machen. Richtig Vintage ist das HELIOS-44 2/58 der russischen Start. Beim Bajonett hatte ich auf Altissa getippt. Ist es aber nicht. Christian Zahn meinte dazu: Horst Neuhaus schreibt auf seiner Internetseite PHOTO but MORE zur russischen Start: "Das Bajonett wurde hingegen bei der Praktina oder Canon entlehnt." Canon halte ich für ausgeschlossen, aber für Praktina ist ein Satz Zwischenringe unterwegs. Wenn das HELIOS-44 2/58 da passt, lässt sich ein Adapter bauen!

Die YASHICA J5 habe ich bereits. Das dann zweite Exemplar geht später an den Sammlerkollegen und Mitstreiter Christian Zahn. Das YASHICA JAPAN AUTO YASINON 1:1.8 f=5.5cm wird meine Normalobjektiv-Sammlung erweitern. Und natürlich probiert!

 


Und noch ein versenkbares Fake Leitz Elmar

25. November 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Endlich ein versenkbares "Leitz Elmar" lautete die Überschrift zum dazugehörigen Praxisbeitrag. Dort war unter anderem zu lesen: „Tatsächlich handelt es sich bei dem hier präsentierten 3,5/50 mm Industar 22 um die russische Kopie eines versenkbaren Zeiss Tessar (vier Linsen in drei Gruppen) in einer von Leica kopierten Objektivfassung. Daher die Ähnlichkeit mit dem Elmar.“ Und meine Bezeichnung "Fake-Elmar". Wenig ähnlich ist der Preis ;-) Das Original Leitz wird Größenordnung 150 - 300 Euro verkauft, mein erstes Russen-"Elmar" kostete 25 Euro. Zum Spielen vollkommen ausreichend ;-) 

Aber nicht nur im 15 x 23 mm Halbformat APS-Sensor durfte das INDUSTAR-22 1:3.5 F=5cm zeigen was es kann. Es ging auch auf die 45 Megapixel Vollformat Nikon Z7.

Nach dem INDUSTAR-22 jetzt ein zweites Exemplar

Ein mit FED gelabelter Vorgänger gleicher optische Daten. Bezahlt habe ich 22 Euro inkl. Porto. 

Die FED-Variante ist älter und wurde laut dieser Quelle von verschiedenen Herstellern (FED, KOMZ, VOOMP, GOMZ) in verschiedenen Versionen zwischen den 1930er und 1950er Jahren produziert. In dieser Quelle taucht auch die Bezeichnung INDUSTAR-10 auf. Diese Industare hatten Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre keine Antireflexbeschichtung (Vergütung).

Das könnte das FED für den Anhänger des Unvollkommenen (mich!) spannend machen :-)

 


Ein kleiner Lichtstärken-Test

20. November 2024, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Es ist einfach kein Fotowetter …

Einheitsgrau :-( Wenn es wenigstens "schütten" würde, für ein paar anständige Regenfotos oder ein netter Novembernebel. Nichts davon … Also etwas Indoor-Theorie, Erbsenzählerei ;-)

Stimmen eigentlich die auf dem Normalobjektiv gravierten Lichtstärken?

Um die reale Lichtstärke herauszufinden, bräuchte es professionelle Messmethoden. Es ging mir nur um einen spielerischen Vergleich. Der Zahlen, die als Lichtstärke auf dem jeweiligen Objektiv eingraviert sind. Und dazu genügte ein simpler Versuchsaufbau. Um Unterschiede herauszufinden, mussten die zu untersuchenden Objektive aus einer festen Position (Stativ!) eine neutrale und gleichmäßig erleuchtete Fläche erfassen. Mit Zeitautomatik, fester ISO 100 Einstellung. Ganz bewusst mit Spotmessung, um nur die Bildmitte zu messen. Bei Matrix- oder mittenbetonter (60%) Messung wird das ganze Bildfeld erfasst. Und die bei Offenblende garantiert vorhandene Randabdunklung, Vignettierung soll das Ergebnis nicht verfälschen. Und das scheint gelungen.

Die Kandidaten

Dieser Test sagt nichts über den Aufbau, die Anzahl und der Durchmesser der Linsen, die echte Lichtdurchlässigkeit der Objektive aus. Auch die Vergütung spielt eine Rolle. An den in der Tabelle orange markierten Blenden/Belichtungszeiten ist aber gut zu erkennen, dass die auf den Punkt stimmen. Alle Messungen mit festen ISO 100. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die "krummen" Lichtstärken und die dazugehörigen Verschlusszeiten umzurechnen. Die restlichen Pärchen erscheinen jedenfalls alle plausibel.

Und jetzt?

Mich interessiert vielmehr, ob sich bei meinen lichtstarken Normalobjektiven nach der gleichen Messmethode Unterschiede zeigen werden.

Das sind:

  • CANON LENS FD 50mm 1:1.4
  • MINOLTA AUTO ROKKOR-PF 1:1.4 f=58mm
  • Nippon Kogaku Japan NIKKOR-S Auto 1:1.4 f=50mm
  • Nikon NIKKOR 55mm 1:1.2
  • REVUENON (Tomioka?) 55mm 1:1.2
  • YASHICA LENS ML 50mm 1:1.4

Warum hat beispielsweise das 1,2/55 mm Nikkor einen vergleichsweise kleinen Filterdurchmesser von 52 mm und das auf dem Papier gleich lichtstarke 1,2/55 mm Revuenon 58 mm Filter? Da ich einige Objektive aktuell nicht im Zugriff habe, werde ich in einer Fortsetzung über die Dezember-Feiertage nachsehen, welche Unterschiede diese Objektive haben.

Welches meiner beiden f/1,2 Objektive ist lichtstärker? Welches der f/1,4 Normalobjektive ist das schnellste? Theoretisch müssten die Objektive jeweils bei Offenblende die gleiche Belichtungszeit haben. Ist das so, oder gibt es doch Unterschiede? Natürlich spielt dann auch noch die Abbildungsqualität (Schärfe!) bei Offenblede ein Rolle. Das werde ich Ende Dezember herausfinden.

Bis dahin nochmal die Links zu den bisherigen Beiträgen lichtstarker Normalobjektive

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums