Eigentlich kein Fundstück

15. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 Pancake

Passen vom Zustand perfekt zueinander: Meine angeranzte Fuji X-E2 und das 40 mm Konica ;-)

Sommer 2018 hatte ich zur Illustrierung von "100 Jahre Konica? Lange verpasst! 125 Jahre Konica? Verpasst. 150 Jahre Konica? Dauert noch 5 Jahre…" eine schrottreife 5 Euro Konica FC-1 samt Pancake KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 erworben, worauf die Teile nach der Konica-Story in Vergessenheit gerieten. Diesen Sommer 2022 bei einer großen Aufräum- und Ausmistaktion tauchte die FC-1 wieder auf. Ich behalte sie einstweilen, habe aber das Pancake vom Ferienort mit nach Hause genommen.

Da mir die Konica AR-/Nikon Z-Adapter mit Größenordnung 40 Euro aktuell zu teuer sind, musste ein gebrauchter Konica AR-/Fuji X-Adapter für 15 Euro erstmal reichen.

 

Praxisbericht bereits in Arbeit …

 


Objektiv feucht geworden?

01. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Nach einer Nacht ungeschützt im Freien präsentierte sich mein geliebtes 8 mm Fisheye Nikkor so wie oben gezeigt.

Feuchtigkeit, Tropfen — von innen! Hinter der riesigen Frontlinse. Lagern in der prallen Sonne brachte nichts. Erst nach drei, vier Stunden im Backofen bei 40-50 Grad und Umluft war die Feuchtigkeit raus. Um ganz sicher zu sein, wanderte das Fisheye anschließend zusammen mit einer entsprechenden Trockenpatrone noch in einen dicht zu verschließenden PE-Behälter. Jetzt ist Ruhe! Das schöne 8 mm Objektiv werde ich nicht mehr über Nacht draußen lassen, auch wenn es vom Zustand — nicht sammelfähig — nicht so wertvoll ist.

Nächster Kandidat für ein Zeitraffer über mehrere Stunden war das brave 3,5-5,6/18-55 mm DX VR Plastik-Kitzoom-Nikkor. Nach einer Nacht wieder das gleiche Ergebnis. Feuchtigkeit hinter (!) der Frontlinse. Eine Stunde bei 40-50 Grad im Backofen bei Umluft reichte nicht. Der Ofen wurde anschließend anderweitig gebraucht. Also ab mit dem Kitzoom in die PE-Box mit der Trockenpatrone. Die wirkt tatsächlich, denn nach Lagerung über Nacht, war die Feuchtigkeit am Morgen verschwunden.

Da die Nikon D300 nochmal mit dem 3,5/20 mm UD Nikkor eine Nacht raus sollte, habe ich das Objektiv bis auf die freigelegte Frontlinse in einen PE-Gefrierbeutel eingepackt. Und siehe da — schon war Ruhe. Das Objektiv am nächsten Morgen natürlich beschlagen, aber nur von Außen! Ob das jetzt Zufall war, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten. Aber es hat in diesem Fall genützt!

Ob auf dem Zoom ein Filter Abhilfe geschaffen hätte, habe ich nicht probiert. Aber warum sollte sich dann die Feuchtigkeit statt hinter der Frontlinse innen auf dem Filter niederschlagen, sammeln?

Etwas dazu noch im Praxisbericht

Ralf Jannke, August 2022

 


Und noch'n Normalobjektiv ;-)

29. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Eigentlich bin ich mit langweiligen (?) …

… Normalobjektiven ja überversorgt – wenn ich (nicht nur) in die Minolta-Kiste schaue. Aber das lichtstarke 1,4/58 mm Minolta wollte ich mir für 50 Euro dann doch nicht entgehen lassen. Zumal das 58er gewöhnlich deutlich höher gehandelt wird. Und die "magische" Brennweite des sagenhaften und f/1,2 superlichtstarken Noct Nikkors hat — 58 mm. O.K. das Minolta hat "nur" f/1,4 …

Und dann zu probieren, ob die aufwändiger konstruierten, lichtstärkeren japanischen Normalobjektive von der Abbildungsleistung tatsächlich besser sind, als ihre preiswerter zu fertigenden f/2 bis f/1,7 Geschwister. Vorweg: Es sieht vielverprechend aus!

Das 58 mm Minolta spielt abgesehen von der hohen Lichtstärke auch qualitativ in einer anderen Klasse als die beiden hier schon vorgestellten 58er:

Den russischen Nachbau des bereits in den 1930er Jahren von Willi Merté gerechneten 1:2/58 mm Zeiss Biotars: HELIOS-44-2 2/58 oder das Meyer-Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V.


"Die dunkle Seite der (japanischen) Macht"

23. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Damit ist die Macht im Bau von Spiegelreflexkameras gemeint. Über die bekannten, immer noch Premium-Hersteller von analogen SLRs in alphabetischer Reihenfolge: Canon, Minolta (heute Sony), Nikon, Olympus und Pentax (heute in Besitz von Ricoh) braucht man qualitativ nicht zu diskutieren. Dazu muss aber auch noch - wenig bekannt - Topcon gerechnet werden. Topcon stellte die SLR-Produktion 198x ein, um heute Weltmarktführer unter anderem in geodätischen Messinstrumenten zu sein.

Aber das war es. Alles, was unter dieser Premium SLR-Klasse kam, war meiner durchaus unmaßgeblichen Meinung eher dritt-, viertklassig. Zweitklassigkeit würde ich noch Fujica, Konica, Miranda und Yashica zugestehen. Aber der Rest - siehe oben. Dennoch habe ich diese Negativbeispiele japanische SLR-Baukunst nach und nach gerne an Bord genommen. Um diesen Sommer endlich mal Inventur zu machen. Der größte Teil der abgebildeten und dritt-/viertklassigen SLRs ist nämlich defekt. Viel Spaß beim Wimmeln …


Und nochmal, aber gerne schwach geworden

18. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Canon DIGITAL IXUS 90IS

"Eigentlich habe ich dieser Digitalkameraklasse ja abgeschworen … Aber mit leeren Händen wollte ich vom ersten schwedischen Flohmarkt nicht zurückkommen ;-)" startete der kleine Praxisbericht zur Casio EXILIM EX-Z2300.

Jetzt wiederholte sich das Spiel mit einer einwandfrei funktionierenden 10 Megapixel Canon DIGITAL IXUS 90IS in sehr gutem Zustand aus dem Vorstellungsjahr 2008. Mit Ladegerät, passablem Original Canon-Akku und einer SD-Speicherkarte mit sagenhaften 32 MByte ;-) Für 10 Euro. Einen kurzen Eindruck, was die IXUS 90IS 2022 noch kann, gibt es im Lauf des Sommers.


Zuwachs in der Ahnengalerie: YASHINON R-ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6

11. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Altglas, das ich auch weiterhin an Bord nehme …

1959 präsentierte Nikon mit der F die erste, für professionellen Dauerbetrieb ausgelegte Kleinbildspiegelreflexkamera der Welt. Hier gewürdigt in: "1959 bis 2019: 60 Jahre Nikon F" Ein System wie das der Nikon F wäre durch eine große Zahl an Objektiven nicht komplett gewesen. Unter den Objektiven war auch das vermutlich erste Telezoom fürs Kleinbildformat, das 4-4,5/8,5-25 cm Nikkor. Einen der Nachfolger, dann mit Brennweitenangabe in Millimeter, haben wir hier vorgestellt, das 4-4,5/85-250 mm Nikkor.  

1961: Handelten es sich bei den ersten Exemplaren der 85-250 mm Nikon Telezooms noch um nicht in Riesenserie gefertigte Exemplare, soll das 1961 präsentierte 6,3/95-205 mm Tamron das erste in preiswerterer Großserie gefertigte Telezoom der Welt sein.

1962: Zu diesen beiden Methusalems gesellte sich im Frühjahr noch ein weiteres, ganz frühes Telezoom, das SUN TELE ZOOM F:4.5 110-180mm, was von 1962 sein soll.

1961: Mit einem weiteren Zoom in dieser Brennweitenklasse ist mein Quartett nun komplett. Die Rede ist vom YASHINON R-ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6, vermutlich aus 1961.

Nach Recherchen weicht mein Zoom in der Lichtstärke von den Abbildungen, die ich im Internet finden konnte ab: Die dort gezeigten Exemplare sind durchgängig mit f/5.8 Lichtstärke graviert. Bei meinem Exemplar geht die Lichtstärke bei 190 mm auf f/6 runter. ein unerheblicher  Unterschied. Aber aus Verkaufsgründen sah es wohl besser aus, das Zoom durchgehend f/5.8 lichtstark zu deklarieren.

Mit M42 Schraubanschluss ist das YASHINON R-ZOOM LENS 1:5.8 f=90mm - 190mm 1:6 problemlos auf die Nikon Z6 adaptierbar.

Um nach ein paar Probeaufnahmen im Sommer zu begutachten, was dieses 60 Jahre alte Yashica-Zoom 2022 noch leistet.

 


Nur ein Fragment … Aber steht Nikon drauf ;-) Update

08. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Kein Ruhmesblatt

Steht Nikon drauf? Nikkorex!

Als Nikkorex wurden zur Unterscheidung von den "richtigen" Nikon Spiegelreflexkameras die für Nikon im Auftrag fremdgefertigten (OEM) Kameras bezeichnet.

Die mit Ausnahme der Nikkorex F keinen besonders guten Ruf hatten, weil die Qualität einfach nicht Nikon-like war. Neben den SLRs gab es auch Filmkameras für den damals üblichen Normal8-Schmalfilm. Darunter diese Nikkorex 8F.

Oben links abgebildet ist die 1963 bis 1964 produzierte NIKKOREX ZOOM35. Die erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Welt mit einem fest eingebauten 43-86 mm Nikkor Zoom! Mein Exemplar ist defekt – da geht nichts.

In den 1960er Jahren als eine der dünnstes Schmalfilmkamera beworben, habe ich dieses unvollständige, wahrscheinlich kaputtgebastelte (?) Exemplar für wenig Geld erworben. Was für mich als kritischer Nikon-Fan aber immer noch ein willkommenes Demo-Objekt für die (Analog-)Sammlung ist.

Wesentlich besser verarbeitet und noch funktionierend die unten rechts abgebildete Nikkorex F, die von 1962 bis 1966 gebaut wurde und das Nikon F-Bajonett zur Verwendung fast aller Nikon F-Objektive besaß.

Die Bedienungsanleitung der sehr ähnlichen Nikkorex 8 schreibt: "Flattest Type cine-camera ever produced. So flat and compact that you can carry it in your pocket just like a booklet. Its unique design permits easiest and correct shooting in all conditions." Die flachste Filmkamera, die je produziert wurde. So flach und kompakt, dass Sie die Kamera wie ein Heft in der Tasche tragen können. Ihr einzigartiges Design ermöglicht einfachstes und korrektes Filmen unter allen Bedingungen. "Fully automatic electric eye" für die automatische Belichtung, "Fixed focus Nikkor lens" für Entfernungen zwischen 1 m und Unendlich.

Nikkorex 8F — Wofür steht das "F"?

Wahrscheinlich für F-lex, Reflex-Sucher. Der den einfachen Rahmensucher der Nikkorex 8 ersetzte. Das werde ich in wenigen Tagen sehen …

Es ist wie vermutet. Die 8F hat tatsächlich einen richtigen Reflexsucher, der die aufzunehmenden, bewegten Szenen exakter erfassen lässt.

Wenn ich es drauf anlegen wollte, ließe sich mit der Nikkorex 8F wahrscheinlich noch ein Film drehen! Denn nach Einlegen von vier AA Batterien und  Betätigung des Auslösersbegann sich die Aufnahme, die die Spule mit dem Normal8 Film enthält, sofort zu drehen. Dazu müsste die automatische Belichtungsmessung natürlich noch funktionieren. Und dazu müsste es noch gelingen, die fehlende Rückwand der 8F durch ein lichtdichtes Provisorium zu ersetzen ...


Braucht heute kein Fotograf mehr …

02. Juli 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Sportsucher?

Braucht heute kein Fotograf mehr: Sportsucher. Als jetzt ein preiswerter DA-2 Sportsucher für die Nikon F3 angeboten wurde, habe ich sofort zugegriffen. Auch wenn das ein heute nutzloses Zubehör ist.

Das große Sucherbild war mit der Hauptgrund für diese Spezialsucher. Wenn das Auge in gefährlichen Umgebungen durch Tragen von Helm, Gesichtsschutz oder Schutzbrille nicht an den gewöhnlichen SLR-Prismensucher konnte, kam der Sportsucher zum Einsatz. Auch Pentax bot einen vergleichbaren Sportsucher für seine 1980 präsentierte Spiegelreflexkamera LX.

Den wohl besten Sportsucher hatte Canon im Programm. Dieser Sucher konnte wie im Foto gezeigt, genial verdreht werden. Für einen Suchereinblick von oben, der einfach mehr bot, als ein simpler Lichtschacht.

Bei heutigen Systemkameras mit Liveview und schwenkbaren Monitoren sind die damaligen Sportsucher vollkommen obsolet. Für 25 Euro („dank“ angestoßener Ecke) habe ich den DA-2 aber gerne an Bord genommen. Das komplette Ensemble Nikon F3 plus Sportsucher zeige ich im Sommer …


Ach Nikon …

30. Juni 2022, Ralf Jannke - Wissen

Alles schon da gewesen – vor ca. 47 Jahren … 400mm Tele mit Lichtstärke f/4,5

NIKKOR-Q Auto 1:4.5 f=400 mm, 4 einzeln stehende Linsen. (Produktionsjahre 1964-1976) Das 400er ist nur ein Objektiv-„Kopf“, der zum Einsatz eine Fokussiereinheit benötigt, die auch die Blende enthält. Von Nikon gab es zwei Fokussiereinheiten, für die 6x6 Bronica eine weitere. Zum Einsatz des 400ers auf der einäugigen 6x6 Mittelformat-SLR. Denn das voluminöse 4,5/400 zeichnet auch die Filmfläche des Mittelformats aus: 56 x 56 mm. Neben dem 4,5/400 mm Kopf gab es noch einen mit 600 mm Brennweite, Lichtstärke f/5.6, 800 mm f/8 und 1200 mm f/11. Bei den Abmessungen und dem Gewicht bereits des 400ers – mit Einstellfassung jenseits der 3 kg – war Stativeinsatz obligatorisch. Das Foto zeigt das 400er in eine umgebauten Bronica-Fokussiereinheit mit Nikon F-Bajonett. Auf meiner motorisierten Nikon F. Ab 1973 bot Nikon das lichtschwächere, aber bedeutend praktikablere NIKKOR-P·C Auto 1:5.6 f=400mm an, dem 1975 die verbesserte Version NIKKOR*ED 400mm 1:5.6 folgte. Erst 1978 folgte die komfortabel innenfokussierte Variante NIKKOR*ED 400mm 1:5.6 IF AI. Unter dem Nikkor die CANON LENS FD 400mm 1:4.5. 6 Linsen in 5 Gruppen, Durchmesser/Länge/Gewicht: 94 x 282 mm, 1300 g, Vorstellung 1975.

Das gewaltige Nikon-Tele ist lange Geschichte. Im Bestand aus Nostalgie ist das 400 mm ED, das mit Sonderglas eine gute Abbildungsleistung liefert. Das lichtstarke 4,5/400 Canon wäre für 350 Euro zu haben. Das brauche ich trotz problemloser Adaptierung aber nicht, da mein stabilisiertes 100-400 mm AF-Zoom diesen Tele-Bereich perfekt abdeckt!

Am 29. Juni 2022 stellt Nikon sein modernes Nikkor Z 400mm F4.5 VR mit Z-Bajonett vor, Kostenpunkt: 3699 Euro

Aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wieder so:

Wenn ich für ein Nikon-Objektiv eine mittlere bis hohe vierstellige Eurosumme auszugeben bereit wäre, dann warte ich im Sommer doch nicht auf den Herbst oder Winter, bis ich mit dem gewünschten Objektiv losfotografieren kann. Zumal es eine lieferbare Alternative zum deutlich weniger als ein Drittel des Nikon-Preis' gibt …

Bei Nikon ist es mittlerweile wie: "Wir können es immer noch — Super-Objektive rechnen und auch bauen"

Aber: Nach Präsentation gibt es nur wenige der hochpreisigen Exemplare für eine Handvoll Influencer, wo sich der eine oder andere mittlerweile zum puren Brechmittel entwickelt hat.

Der Fairnis halber: Der hauptamtliche Basketballfotograf für Verein und Tageszeitung wartete zwei Monate auf sein lange nicht lieferbares CANON RF 24-105MM F/4L IS USM. Bei weiteren EOS R Objektiven habe ich nicht nach Lieferzeiten gesucht, und Sony ist einfach nicht mein Ding. Die Philosophie von früher: "Der Massenverkauf von tiefer angesiedelten Kameras und Objektiven subventioniert das teure Profi-Equipment" funktioniert nicht mehr. Den "Massenverkauf" von Einsteiger-Kameras und Objektiven hat längst das Smartphone einkassiert.

Die ebenfalls am 29. Juni 2022 vorgestellte "Erste Nikon-Spiegellose speziell für Vlogger", die E-Sucher-lose 20 Megapixel Z30 kann Nikon behalten! Hier weitere Informationen über die "Downsize" Nikon Z30 auf Basis der 2019 vorgestellten Z50, die Herzen junger Kreativer erobern soll. Nun ja … Bin gespannt, wie Nikon die Heerscharen Smartphone-Blogger, deren Mehrfach-Optiken/Kameras Superweitwinkel, Normal- und Teleobjektiv bieten, zur Systemkamera bekehren will.

Nikon Z30 initial review

Egal, mit zwei gut "abgehangenen" spiegellosen und "uralten" (vier und drei Jahre) Nikons ging es in die Sommerferien. Man wird den Fotos die veralteten Kameras nicht ansehen ;-)

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums