YASHICA REFLEX 35

30. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Und wieder mal – Zwillinge! Diesmal die Objektive!

Die meiste "Vorarbeit" zur richtigen Einordnung hatte schon der kleine Bericht "1949 bis 2019: 70 Jahre Yashica" geleistet. Mit dem dort genannten Link: "History of Yashica/Contax/Kyocera cameras" war die YASHICA REFLEX 35 schnell als Modell Penta J aus dem Vorstellungsjahr 1961 identifiziert. Um gleich die dazugehörige Bedienungsanleitung runterzuladen.

Im Blogbeitrag "Die dunkle Seite der (japanischen) Macht" hatte ich ein Setup weniger bekannter und auch weniger ausbaufähiger, ja qualitativ meist schlechterer japanischer SLRs neben den Premium-Herstellern Canon, Minolta (heute Sony), Nikon, Olympus und Pentax (heute in Besitz von Ricoh) fotografiert. Um Yashica hinterher dann doch wenigstens Zweitklassigkeit zu attestieren.

Was faszinierte mich an der Penta J?

Natürlich der auffällige Aufsteckbelichtungsmesser, den in vergleichbarer Form u.a. auch Nikon, Minolta und Pentax boten. Und der Preis ;-) 27 Euro inkl. Porto war mir diese interessante Yashica samt Objektiv dann wert!

Pentax ist das Stichwort

Ich hatte sofort gesehen, dass mit dem Objektiv "etwas nicht stimmt". "Das habe ich doch bereits, montiert auf meiner Pentax H2 von 1959." Die Lösung ist ganz einfach: Pentax muss im Auftrag von Yashica das gewünschte Normalobjektiv mit der Gravur YASHINON produziert haben! Und das oben gezeigte Pentax-Yashica-Pärchen passt einfach perfekt. Beide mit externem Aufsteckbelichtungsmesser, beide mit dem gleichen Objektiv. Das Pentax-Objektiv war bei mir fast in Vergessenheit geraten. Jetzt wird es Zeit, das mal auf die spiegellose 24 Megapixel Vollformat Nikon Z6 zu adaptieren! Dazu muss ich aber erstmal meine Pentax finden ;-) So ungefähr weiß ich, wo ich suchen muss ;-) Aber das Yashinon habe ich ja bald in den Händen. Und der M42-/Nikon Z-Adapter ist im Feriengepäck!


Photopia Hamburg und Produktionseinstellung bestimmter DSLR-Objektive von Sigma und Tamron

27. September 2022, Ralf Jannke - Wissen

Kwerfeldein berichtet: Photopia in Hamburg lädt ein:

Die Photopia hat sich ein großes Ziel gesetzt: Sie möchte die bedeutendste Fotomesse in Deutschland werden und damit die 2020 eingestellte Photokina ersetzen. Ohne aber ihre Fehler zu wiederholen. Kein leichtes Ziel in einer schwierigen Zeit.

Der Wegfall des „kölschen Klüngels“, etwas weniger Gigantismus und Profitgeilheit könnte schon fast die halbe Miete sein! Wobei: Eine Stadt mit einer sündteuren Elbharmonie dürfte auch über reichlich Klüngel und Profitgeilheit verfügen … Was die Photopia wert ist, wird man in 2-3-5 Jahren wissen. Wenn sie dann immer noch stattfindet … Aber wenn ich bei gelegentlichen Köln-"Vorbeifahrten" die monumentale Messeanlage sehe … Womit sollen diese riesigen Hallen gefüllt werden? Brautmoden?

Die Photokina ist eingestellt, Geschichte. Ebenfalls eingestellt haben Sigma und Tamron den Bau von 18 bzw. 22 Objektiven für digitale Spiegelreflexkameras!

Nikon Rumors berichtet und listet die Sigma-/Tamron-Objektive, die nicht mehr produziert werden!

 


Was ist das?

24. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Steht doch drauf! Kannst du nicht lesen?

Doch, aber was/wer war F.B.R?

Das Internet und Google ist also doch nicht allwissend! Unter der Eingabe F.B.R, FBR oder fbr tauchen lediglich ein paar Logos auf, die keinen Rückschluss zulassen, um was es sich bei dieser Objektiv-Rarität handelt.

Natürlich ist diese F.B.R TELEPHOTO LENS 300mm F-5.5 "nur" ein weiterer Objektiv-Klon! Wer immer den produziert hat. Admiral, Cunor, Hanimex,  Tokyo Koki = Tokina? Gebaut und auf Wunsch gelabelt, graviert hat die gezeigten Objektive anderer Herstellernamen vermutlich nur Tokina. Oder eben gleich SUN. Und das trifft sicher auch auf dieses F.B.R zu! Die Bauweise ist einfach zu typisch!

Aber wer war F.B.R?

Weiß jemand eine Antwort?

 

 


Preis(wahn)vorstellungen …

20. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Ob man solch alte Objektive kaufen soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber es macht Spaß mit diesem Altglas loszuziehen. Gerne auf der Vollformat DSLM, wohl um die Schwächen der (ur)alten Objektive wissend.

Was macht die beiden gezeigten Objektive besonders?

Es ist die Herstellerbezeichnung: Nicht Nikon sondern Nippon Kogaku Japan und die Brennwetenangabe in Zentimetern. Beide Objektive stammen aus den ganz frühen Nikon-Jahren 1960/61. Die Nikon F wurde 1959 vorgestellt!

Und noch etwas machte diese beiden Objektive besonders

Der Preis! Während eine große Menge Anbieter in eBay und dem schwedischen Pendant immer noch nicht vestanden hat, dass man nur zu vertretbaren Preisen verkaufen kann, zeigen diese beiden historischen Nikkore, dass es auch anders geht. Spätestens, wenn das Foto-Equipment wochenlang zu Hause und parallel in den virtuellen Regalen verstaubt, sollte der Anbieter nachdenken: Will er wirklich verkaufen? Oder nur mal gucken … Das "Nippon Kogaku Japan NIKKOR-Q Auto 1:3.5 f=13.5cm" hat 35 Euro gekostet, das "Nippon Kogaku Japan NIKKOR-H Auto 1:3.5 f=2.8cm" 50 Euro. Das 2.8 cm mit dem kleinen Fauxpas, weil es den erst 1977 zur Verfügung stehenden Blendenring mit der AI-Kupplung hat. Ich sammle, ja. Aber nochmehr und noch viel lieber benutze ich die alten Objektive! Optischer, äußerlicher Zustand? Ist mir ziemlich egal. Ein kleiner Kratzer auf der Frontlinse? Macht auch nichts. Entfernungsring und Blende müssen aber laufen. Nur bitte kein Linsenpilz, Fungus. Wenn die Preise stimmen, gebe ich auch weiterhin maßvoll Geld aus. Aber nicht, wenn ich in einer Apotheke einkaufen soll.

Christian Zahn hat den direkten 135 mm Nachfolger, das Nikon NIKKOR-Q Auto 1:3.5 f=135 mm bereits auf diesen Systemkameras ausprobiert:

 


Papierkorb?

16. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Trotz des Alters: Immer noch ein prima Altglas-Adaptor ;-) Oder sollte ich schreiben "Adaptierer"?

Für den einen ist es Bildmüll, Schrott, Papierkorb

Für mich sind solche Bildfehler genau der Grund, Freude an Altglas zu haben! Es geht ja nicht darum von der optischen Abbildung her perfekte Reproduktionen herzustellen. Dafür gibt es genug Spitzen-Glas. Aber hier eben gewollt: Wenig oder gar nicht vergütetes Meyer-Optik Görlitz Primagon 4.5/35 von 1955 bei Offenblende auf der vor 10 Jahren 2012 vorgestellten Olympus OM-D E-M5 … Über das Primagon und weitere Altglasschätze gibt es im Oktober einen größeren Praxisbericht!

 


AI/KI – Artificial Intelligence/Künstliche Intelligenz in der Bildbearbeitung und -erzeugung

12. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Radiant Photo

Hmmm... Warum gibt es derartige Programme mehr und mehr?

Nachdem ich jetzt das auf Hochglanzpapier belichtete 30 x 30 cm Fotobuch „Sommer 2022“ vor mir habe, ist mir bereits bei der Erstellung wieder aufgefallen, was für derartig gute JPEGs moderne Smartphones liefern. JPEGs, die manchmal sogar besser sind, als das, was moderne Systemkameras  an JPEGs produzieren. Ein Grund, dass ich nur noch in den früher von mir vehement abgelehnten Rohformaten speichere.

Dazu kommt, dass ich als begeisterter Hobbyfotograf im Urlaub mit der Familie „im Nacken“ einfach nicht stundenlang aufs richtige Licht für ein schönes Motiv warten kann. Eine Zumutung für die Familie und mich. Es muss zack zack gehen. Ich nehme, was ich bekomme. Um dann später das Maximum aus Fotos im Rohdatenformat zu holen, die eben bei nicht idealem Licht entstanden. Aus überbelichteten Partien wie tiefen Schatten noch Zeichnung zu holen, Dunst wegzubekommen und so weiter. Was nicht mit den Bonbonfarben bestimmter Verfahren zu tun hat, wo mehrere Fotos so miteinander verrechnet werden, dass die Unnatürlichkeit sogar Unbedarften auffällt.

Was ist an moderaten Rohdaten-Nachbearbeitungen so besonders?

Eigentlich nichts, wenn mir nicht immer wieder Smartphone Fotos von genau solchen Situationen betrachte, die out-of-the-cam als JPEG nahe an perfekt sind. Wie ist das möglich? Es steht in der Überschrift! KI – Künstliche Intelligenz. Die Smartphone-Prozessoren sind so leistungsfähig, dass dort die AI – Artificial Intelligence – vermutlich längst Einzug gehalten hat.

Und das ist das größte und unverzeihlichste Versäumnis der Kamerahersteller, neben ihren Rohdatenspeichermöglichkeiten nicht immer/zu wenig JPEGs bieten, die so gut sind, wie die aus dem Smartphone. Zumindest wenn bei Tageslicht und niedrigeren ISOs fotografiert wird.

Hier zwei Beispiele aus der oben genannten Software Radiant Photo

Künstliche Intelligenz – KI? Nööö, nur Lightroom

Und ohne Radiant Photo – siehe oben … Fertiges Foto meiner Vorstellung, einmontiert das Ausgangsbild

Es wäre interessant zu sehen, ob Radiant Photo aus dem nicht perfekten Ausgangsfoto ohne weiteres Zutun automatisch etwas schafft, was in meine Richtung geht. Aber solange es nur Radiant Photo nur "Pre-Orders" – Vorbestellungen – und keine eine Trial-Version gibt, lasse ich von so etwas die Finger! Denn nur, wenn Radiant Photo aus gewählten 36/48 bit Farbtiefe RAW-Dateien ohne große Nachearbeitung etwas liefert, was meinen Vorstellungen nahekommt, wäre es eine Überlegung wert. Von den Kosten abgesehen … 

Ich bin bekennender Adobe Lightroom Fan seit Version 4.0

Ich habe es immer wieder mit Capture One Trials, bzw. deren kleineren "Light"-Versionen, die es Kamerarohformat-spezifisch kostenlos gab, versucht. Spätestens, wenn ich bei C1xyz das dritte Mal nachsehen musste, wie ich einen Bildausschnitt mit festen oder freien Seitenverhältnissen ziehe, geht Software, die das nicht intuitiv bietet, sofort in die De-Installation, den virtuellen Papierkorb. Wahrscheinlich bin ich für Capture One zu doof …

Was mir aber aufgefallen ist – ob der Anwender Lightroom- oder C1-Anhänger ist

Es gibt Fotografen, die Photoshop ablehnen. Um dann Rohdaten-entwickelte Objekte bestimmter Farbe in den Farben nahe denen eines großen deutschen Telekomunikationsunternehmens zu präsentieren. Weil sich trotz vergeblichem Drehen an Weißabgleich und Farbkorrektur in LR wie C1 Farben einstellen, die einfach nicht passen, dann aber trotzdem gezeigt werden. Aufnahmen interessanter Motive, die mit Wissen der richtigen Photoshop-Regler mindestens zu verbessern, wenn nicht gar perfekt hinzubekommen wären. Mit wenigen Klicks. Machmal sorgt sogar die simple Photoshop-Tastenkombination Auto-Farbton, Auto-Kontrast oder Auto-Farbe für frappierende Verbesserungen. Letzteres bieten sogar die "kleinen" Photoshop Elements Versionen, die kein Cloud-Abo erzwingen.

Ist AI/KI nutzlos?

Auf keinen Fall! Ich habe die nicht gerade preiswerten Vergrößerungs-, Schärfungs- und Entrauschwerkzeuge der Topaz-Schmiede nach Test der Trialversionen, die die Ergebnisse mit einem Wasserzeichen überziehen, extrem schätzen gelernt! Und alle drei Programme erworben!

Zum Abschluss noch ein kleines Quiz der Internetseite "kwerfeldein": Erkennst Du K(ünstliche)I(ntelligenz)-Bilder?

Nur Spielerei oder erschreckende Zukunft?

So stellt sich die Künstliche Intelligenz – KI –, AI – Artificial Intelligence – eine analoge oder digitale Phantasiekamera vor. Na ja …

Das in der zweiten Reihe sollen Spiegelreflexkameras sein …

Dazu nochmal die Internetseite "kwerfeldein"

Kennt Ihr die Kamera im Titelbild? Wahrscheinlich nicht, denn diese Kamera existiert gar nicht. Sie ist das Ergebnis von künstlicher Intelligenz. Ich habe das Bild mit Hilfe des Programms Midjourney erstellen lassen und dafür einfach nur „Vintage camera, on a table“ eingegeben.

Wer sich dafür interessiert, hier ist eine Anleitung, des meiner Meinung nach noch nicht ganz idiotensicheren Programms … Entsprechend sind auch meine Versuche oben ausgefallen ;-)

Finale

Und das kam bei mir bei Eingabe von "Vintage Camera on a Table" raus. Etwas völlig anderes, als in kwerfeldein gezeigt. Was soll's. Ich hake das als interessante, nette Spielerei ab. Seine Stärke hat das Programm offensichtlich bei Phantasielandschaften, Porträts, Fantasy-Figuren. Steam Punks könnten daran ihre Freude haben ;-)

PS.: Ich habe die KI/AI von Topaz extrem schätzen gelernt. Wobei es da auch Einarbeitung braucht, um nicht zu übertreiben. Was aber sonstige KI-Einsätze betrifft:

Erste Kunstportale verbieten Werke von KI-Bildgeneratoren!

 


Noch ein Dreilinser

08. September 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

E. Ludwig Meritar 2,9/50

Objektive von Ernst Ludwig aus Weix bei Dresden — Das preiswerte Meritar für die Exa

"Aus dem optischen Werk Ernst Ludwig, Weixdorf (Ortsteil Lausa) bei Dresden, kamen die preiswertesten Standardobjektive für die Exa. Das 3-linsige Meritar war die günstigste Objektivbestückung, mit der eine Exa zu kaufen war. Trotz des geringen Preises hat das Objektiv seine Qualitäten.

Die Bauart des klassischen Cook’schen Dreilinsers hat durchaus Vorzüge, die viele Fotografen in der gegenständlichen oder Landschaftsfotografie gerne nutzten."

Das und die komplette Geschichte des Meritars aus: PHOTO but MORE

Die Vergangenheitsform "nutzten" ist falsch gewählt! Dreilinser haben bestimmte, interessante Qualitäten! Auch heute — 2022! Worüber wir ausführlich berichten werden! Der Praxisbericht zum Meritar ist weitgehend fertig!

Ein Nachtrag oder Zwischenruf, der prima zum dreilinsigen Meritar passt

Diese uralten Objektive haben einfach einen besonderen Charme. Einen Charme, der sich auch in der Art der Abbildung, speziell der Unschärfe hinter dem fokussierten Hauptmotiv zeigt. Das so genannte Bokeh. Da ist die Rede vom so genannten "Seifenblasen-" und "Swirl(y)-/Wirbel"-Bokeh. Was durchaus Geschmacksache sein kann …

Das hat Unternehmen auf den Plan gerufen, alte Objektive nachzubauen und für Geld, sehr viel Geld auf den Markt zu werfen. Aktuell wird da ein Nach-/Neubau eines 58 mm Normalobjektivs für sage und schreibe 1199 Euro offeriert. Nicht besonders passend in Zeiten explodierender Energiekosten …

Dabei gibt es zum Spielen und Experimentieren Alternativen zum Bruchteil vierstelliger Euro-Beträge

Beschrieben in

Das wunderbare Meyer-Optik Görlitz Primoplan 1:1.9/58 V steckte auf der netten Praktica und kam zusammen mit der historischen SLR für 35 Euro vom Flohmarkt. Das Helios-44 2/58 kam für irgendwas um 50 Euro "aus der Bucht" (eBay).

Garant für ein "Swirl(y)-/Wirbel-Boken"


Pimp my AppleQuicktake

01. September 2022, Ralf Jannke - Wissen

Dieses Apple QuickTake-Zubehör war Brian Benchoff wohl einfach zu dürftig ;-)

Also hat er seinen 3D-Drucker aktiviert

Wir haben der Apple QuickTake-Kamerareihe, bestehend aus den Modellen 100, 150 und 200 einen ausführlichen Praxisbeitrag spendiert

Ende August tauchte auf der US-Seite DPREVIEW DIGITAL PHOTOGRAPY REVIEW dieser nette Beitrag auf: „3D-printed adapter lets you use Nikon F-mount lenses on Apple’s 1996 QuickTake camera“ – „Mit einem 3D-gedruckten Adapter können Sie Nikon F-Mount-Objektive an Apples QuickTake-Kamera von 1996 verwenden“

Wie sinnvoll diese „Spielerei“ für eine 640 x 480 Pixel Digitalkamera ist, lasse ich mal dahingestellt … Hier ist die Beschreibung: „A Nikon Lens Adapter for the Apple Quicktake 150, the First Digital Camera*“ – „Ein Nikon Objektiv-Adapter für die Apple QuickTake 150, die erste Digitalkamera*“

Das „erste Digitalkamera*“ hat Brian Benchoff sogleich korrigiert, denn vor der QuickTake 150 war das Modell 100.

In seinem Beitrag findet sich noch ein interessanter Link „BUILDING THE FIRST DIGITAL CAMERA“ – „Bau der ersten Digitalkamera“. Gezeigt auf der Pouplar Electronics vom Februar 1975 …

 

 


Und weiter mit Konica …

28. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

KONICA HEXAR AR 28mm F3.5

Im Blogbeitrag "Eigentlich kein Fundstück — KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 Pancake" hatte ich nochmal die Geschichte  "100 Jahre Konica? Lange verpasst! 125 Jahre Konica? Verpasst. 150 Jahre Konica? Dauert noch 5 Jahre…" verlinkt. Für diese Herstellergeschichte hatte ich 2018 eine schrottreife 5 Euro Konica FC-1 samt Pancake KONICA HEXANON AR 40mm F1.8 erworben, worauf die Teile nach Veröffentlichung der Konica-Story vier Jahre in Vergessenheit gerieten. 

Diesen Sommer 2022 bei einer großen Aufräum- und Ausmistaktion tauchte die FC-1 wieder auf. Aber da war neben dem 40 mm Pancake, nein da ist doch noch mehr Konica! Also wurde nach den Ferien auch zu Hause nachgesehen und auch das KONICA HEXAR AR 28mm F3.5 "wiedergefunden" und auf die bewährte Fuji X-E1 adaptiert. 

Und was hat es mit der abgebildeten und merkwürdig gelabelten "Revue AUTO-REFLEX" an sich? Nun, Konica gravierte seine AUTO-REFLEX auf Wunsch auch als Revue AUTO-REFLEX für das ehemalige Versandhaus Quelle, das "seine" Kameras unter der Marke "Revue" vertrieb. Meines Wissens die einzige Spiegelreflexkamera des Weltmarkts, deren Format vom gewohnten 24 x 36 mm Kleinbild bei eingelegtem Film per Hebel auf 18 x 24 mm Halbformat umgestellt werden kann. Bei Filmknappheit ließen sich so statt 36 Aufnahmen auf den Standard Kleinbildfilm 72 Fotos belichten. Eine ausführliche Beschreibung der Technik hier.

Zurück zum KONICA HEXAR AR 28mm F3.5. Das wird jetzt auf der Fuji X-E1 "ausgeführt", wobei es sich dort wie ein Kleinbildobjektiv mit 42 mm Brennweite verhält. Der Praxisbericht ist in der Mache …

 


Eigentlich in Digitalfotozeiten sinnlos – Sofortbildkameras

21. August 2022, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Oder doch nicht?

Für einen Fünfer habe ich diese Keystone RAPID-SHOT Sofortbildfilmkamera gerne mitgenommen. In der zu Hause bestätigten Hoffnung, dass die noch eingelagerten Fuji-Sofortbildfilme kompatibel sind. Die Fuji-Sofortbildfilme sind zwar längst abgelaufen, funktionieren aber immer noch! Und natürlich der Polaroidkamera-Klon von ca. 1975. Es hilft alles nichts. Ich muss was in "Kunscht" machen ;-)

Das war jetzt sicher noch keine "Kunscht", hat aber Spaß gemacht ;-)

Wenn man aber bedenkt, für welche Unsummen längst abgelaufene Fuji-Sofortbildfilme heute angeboten werden … Wobei immer die Frage ist, ob sie jemand zu diesen Preisen kauft.

Keystone? Da war doch schonmal was …

2019 mit dem Blogbeitrag „Elektronenblitz mit eingebauter Kamera…“ Präsentiert wurde die von Keystone 1975 vorgestellte 725 EFL für Kodak Instamatic-Filme, ein Meisterwerk fürs Design-Gruselkabinett ;-)

Camerapedia Wiki schreibt:

"Berkey Keystone ist eine Abteilung von Berkey Photo Inc. in White Plains, New York, USA. Sie stellten eine große Anzahl einfacher 126er- und 110er-Kassettenkameras her – viele mit eingebautem elektronischem Blitz (eine innovative Funktion für Low-End-Kameras bei ihren frühen Modellen) und einige Sofortbildkameras mit Polaroidfilm – und einige in anderen Formaten wie 35 mm und Disc. Keystone befand sich 1975 in einer Verletzungsklage mit Polaroid wegen der Patente für ihre SX70-kompatible Kamera. Es gab auch eine Reihe von Cine-Kameras von Keystone. Während des Zweiten Weltkriegs stellte Keystone auch Luftbildkameras für das Militär her."

 

 

 


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums