Innere Werte: Eine spiegellose Nikon für 69 Euro!

18. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Nikon 1 V1 (2011)

Die Farbkombination Gehäuse/Objektiv ist etwas gewöhnungsbedürftig ;-) Daher die „inneren Werte“ der Überschrift…

Dadrunter eine möglicherweise recht reizvolle Kombination: Manuell zu fokussierendes 5,6/400 mm ED Nikkor per Adapter auf der V1. Resultat: 1080 mm Supertele-Brennweite.

Der Schluss-Satz im Praxisbericht der spiegellosen Nikon 1 J1 lautete: „Ausbauen werde ich mein spiegelloses Nikon "System" eher nicht. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn der letze aufs Smartphone umgestiegen ist und seine V1 (mit E-Sucher!) verramscht...“

Das ging jetzt viel schneller als gedacht! Und erfüllt meine neu erstellte "DSLR-Kaufregel", die 1:1 auf ältere spiegellose Systemkameras übertragen werden kann: „Keine Kamera zum dreistelligen Euro-Betrag!“ Als beim Profianbieter eine Nikon 1 V1 für 69 Euro zu haben war, habe ich trotz der ungewollten Gehäusefarbe weiß direkt zugegriffen.

Mit den spiegellosen 15 x 23 mm APS-C-Sensor Fuji Gebrauchs (!) Kameras, einer neu hinzugekommenen 13 x 17 mm microFourThirds-Sensor Olympus OM-D E-M5 stellt die V1 mit dem noch kleineren 1 Zoll (Inch) 13,2 x 8,8 mm Sensor die von der Performance schwächste spiegellose Systemkamera in meinem „Park“ dar. Die dank ihrer Kompaktheit immer und gerne mal genommen wird!

Einen Praxisbericht zur sehr ähnlichen Nikon 1 J1 lesen Sie hier.

Den Praxisbericht zur Nikon 1 V1 reiche ich nach…


16. Juli 2019, partielle Mondfinsternis!

13. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Mondfinsternis zum Dritten

Nicht nur vom Dunst zeigte sich die totale Mondfinsternis am 27. Juli 2018 nicht als Jahrhundertereignis. Denn schon ein halbes Jahr später folgte am 21. Januar 2019 die zweite totale Mondfinsternis. Für das Bild habe ich mir bei Minus 5 Grad den A… abgefroren, wollte aber wenigsten ein Belegfoto. Wie vorher befürchtet, war durch den Dunst über der Stadt und die optische Lichtumweltverschmutzung in stark bewohnten Gegenden nicht mehr zu erwarten. Ich habe mich mit dem Schuss aus dem Garten begnügt…

Schon am 16. Juli 2019 gibt es die nächste Mondfinsternis!

Diesmal nur partiell, aber auch da dürfte es genug zu Gucken, Fotografieren geben. Vielleicht ist diesmal das Wetter gnädig, sprich klar. Und nicht zum Höhepunkt wie im August 2018 viel zu trüb :-(

Ich bin jedenfalls vorbereitet, und möchte mit den Erfahrungen aus 2018 mindestens eine weitere Zeitrafferserie erstellen und Einzelaufnahmen machen.

Um welche Uhrzeit sehe ich wo und was von der partiellen Mondfinsternis?

Unter anderem die Internetseite https://www.timeanddate.de/finsternis/karte/2019-juli-16 gibt mir die wichtigsten Daten. Oben abgebildet die Daten für meinen schwedischen Urlaubsort. Mit Wettervorhersage, Kompass- und Planeten-App bekomme ich den Rest.


Digitalkamera in Kinderhand

12. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Ausprobieren

Der umgekehrte oder doppelte Miniatur-Effekt

Mal nicht das Smartphone, der Junior bestand auf einer "richtigen" Kamera – Nikon 1 J1

Der Miniatur-Effekt lässt sich auf verschiedene Weise simulieren/erzeugen. Mit Hilfe von Software bereits in der Kamera (spez. Motivautomatik), nachträglich bei der Bildbearbeitung oder mit dem gezielten Einsatz eines in der optischen Achse verschieb- oder kippbaren Tilt-Shift-Objektivs. So entstehen Fotos der realen Welt, die durch Täuschung der Sinne zu einer Modelleisenbahn-Landschaft werden.

Gewöhnlich fotografiert man echte Motive, heißt richtige Menschen, Autos, die dann wie eine Spielzeuglandschaft aussehen... In diesem Fall wurden die Modelle noch weiter miniaturisiert, dass es schon fast wieder echt wirkt. Wobei der/die Hype dieser Fotografie auch schon vorbei ist. Die entsprechende Werbung eines Telekommunikatonsunternehmens ist doch schon ein paar Jahre alt.

Ich weiß nicht wie das der kleine Fotograf gesehen, gemacht hat, aber es passt. Ohne Wissen um die Technik, Physik, ohne Nachdenken, einfach Figürchen und Bus hingestellt, Kamera ausgerichtet und draufgedrückt. Vielleicht war das schon das ganze "Geheimnis". Ich bin als alter Sack zu blöd dazu ;-) Die Einser-Nikon kann man also bedenkenlos auch einem 10-jährigen in die Hand drücken. Fotos Nils.

PS.: Ich habe mal schnell nachgeschaut: Nikon 1 J1 wie V1 haben "nur" eine Motivautomatik "SCENE (mit Herz). Also wohl eine Vollautomatik, die versucht zu erkennen, welcher Art das Motiv ist. Es gibt keine direkt anwählbare Miniatureffekt-Automatik…


Kleiner Schatz vom Flohmarkt: E. Ludwig Meritar 2,9/50 mm

06. Juli 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Das schon im „Fotoexpeditionsgepäck“ verstaute und fürs Foto neben dem E. Ludwig Meritar 2,9/50 abgebildete Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm hat ein nur von den Abmessungen etwas größeres Geschwister bekommen!

In zwei Praxisberichten

Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm I

Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2,9/50 mm II

bereits gewürdigt, ist es mir noch nicht zufriedenstellend gelungen das sagenhafte „Seifenblasen-Bokeh“ des Meyer-Optik Görlitz Trioplans zuverlässig zu entdecken. Was diesen Sommer (2019) dann endlich gelingen soll.

Der Versuch dieses Meyer Trioplan wegen seines besonderen Bokehs neuaufzulegen und für einen vierstelligen Preis per Crowdfunding-Kampagne unters Fotovolk zu bringen, ging in die Hose. 10 Euro hat das oben abgebildete 2,9/50 mm Trioplan samt dranhängender Praktica IVb gekostet.

Dazu gesellt sich jetzt das ebenfalls dreilinsige E. Ludwig Meritar 2,9/50 fast identischer Daten. Es kommt vom Flohmarkt und hat 4 Euro gekostet. Mein Meritar ist mit einem Exa-Bajonett ausgerüstet, das Trioplan hat einen M42-Schraubanschluss. Also spendiere ich irgendwann noch einen Exa-/Fuji X- oder Exa-/microFourThird- Adapter.

Ausführliche Informationen und eine Liste aller Meritar-Versionen samt des Victar-Vorgängers sind hier zu finden. Bei meinem Exemplar müsste es sich um die Version von 1955 handeln.

Als „etwas wirr“ bezeichnete ein Forenuser das Bokeh des Meritars. Da hatte sich der Begriff „Seifenblasen-Bokeh“ möglicherweise noch nicht rumgesprochen ;-)

Das E. Ludwig Meritar 2,9/50 wird jetzt erst mal „archiviert“, geht aber in Zukunft sicher auch mal auf Tour!

Wichtiger Nachtrag nicht nur für das Meritar

Das Objektiv wurde gereinigt und sorgfältig auf Pilzbefall (Schimmel, Fungus) untersucht. Alles einwandfrei! Objetive mit Fungus auf keinen Fall einsetzen, weil der Pilz, die Sporen auf andere einwandfreie Objektiv "übersiedeln" können und die dann verseuchen…

Um Pilzbeläge zu entfernen, muss das Objektiv komplett zerlegt werden, um an die befallene(n) Linsen-/-oberflächen zu kommen. Auf was man sich da einlassen muss, wird in diesem Youtube-Video gezeigt.


Toller Neuzugang Baujahr 1994: Kodak DCS 420 aktualisiert!

28. Juni 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

Diese Tage gab es eine großartige Sammlungserweiterung!

Wie die hier schon vorgestellte DCS 410 löst die jetzt bekommene DCS 420 1524 x 1012 Bildpunkte = 1,5 Megapixel auf. Die Sensoren von DCS 410/420 haben allerdings nur eine Größe von 13,8 x 9,2 mm. Daraus resultiert ein Crop-Faktor von 2,6. Ein 20 mm Superweitwinkel verhält sich auf der DCS 420 wie ein 52 mm Normalobjektiv auf einer Vollformatkamera. Im Gegensatz zur DCS 410 mit ihren festen ISO 100 bietet die DCS 420 ISO 100, 200 und 400, und sie kann 2 B/s aufnehmen.

Warum auf die DCS 420 für 75 Euro Startgebot niemand höher bot, hat mich gewundert

Ja, die Kamera war ehrlicherweise mit „Achtung nicht getestet. – Ich kann nichts zum Zustand sagen weil keine Batterie verfügbar. – Eventuell für Bastler auf jeden Fall ein Sammlerstück für die Vitrine.“ deklariert. Wenn dann Phantasiepreise in Größenordnung 200 bis 500 Euro gefordert werden, bekomme ich Pickel ;-) In diesen Fall war es OK!

Für manchen Sammler muss doch nur der äußere Zustand stimmen. Ob die Kamera noch funktioniert, ist vollkommen nebensächlich. Dieser Sammler fotografiert allenfalls seine Exponate, macht aber außer Horten sonst nichts damit… 

Von daher war der Startpreis von 75 Euro fair. Ich hätte aufgrund der Seltenheit der Kamera mit einem dreistelligen Preis gerechnet. Tatsächlich bekam ich für 82 Euro den Zuschlag.

Inbetriebnahme

Der Akkublock war entnommen, was gut ist, denn so konnte nichts auslaufen, was dann richtig zerstörerisch werden kann! Im ersten Anlauf wurde die vorhandene DCS 410 versuchsweise geladen, exakt der Akku, der auch in die DCS 420 passt. Um dabei festzustellen, dass der altersschwache DCS 410-Akku nach dem letzten Einsatz 2015 nicht genug Pflege erfahren hat und definitiv hinüber ist und sich nicht mehr laden lässt. Wobei es auch nicht sicher ist ob, eine Aufladung pro Quartal in den letzten Jahren den Akkublock wirklich am Leben erhalten hätte. Nach Abschrauben der Bodenplatte, war der alte Akku schnell vom Steckkontakt getrennt und entnommen.

Und was nun?

Unser Leser Ricardo Silva Höllger hat hier ausführlich beschrieben, wie der Kodak-Akkupack, der aus mehreren zusammengeschlossenen und -geklebten Einzel-Akkus besteht, zu demontieren und aus neuen Einzel-Akkus wieder aufgebaut werden kann.

Ich habe mich aber für die oben gezeigte Methode entschieden, wo der Original Kodak-Akku-Block gegen eine Halterung für acht Akkus der Große AAA ersetzt wird. Die in den Akkuschacht der Kodak DCS-4xx-Kameras passen! Was bestens funktioniert. Ausführlich im Abschnitt: "Akku-Austausch in der Kodak NC2000e (oder DCS410)" des Praxisberichts zur Kodak AP NC2000e beschrieben.

Mit acht Akkus bestückt, wurde die Energiequelle an die Kodak DCS 420 angeschlossen. Da mit der DCS 420 sicher nicht intensiv fotografiert wird, kann ich problemlos damit leben, dass zum Akkutausch die Bodenplatte entfernt werden muss, um die acht 1,2 Volt AAA-Akkus extern zu laden.

Kurztest 1

Die schlechte Nachricht zuerst

Unübersehbar der zeilenfömige Bildsensorfehler. Ob es nun die Fotodioden dieser Zeile selbst oder eher die Zeilen-Auslesung ist, ist unerheblich. Wie im Beitrag der Kodak DCS  Pro14nx beschrieben, könnte der Fehler per EBV behoben werden… Den Dreck auf dem DCS 420-Sensor werde ich noch beseitigen.

Die gute Nachricht

Gestaunt habe ich über die extrem hohe Schärfe dieses 25 Jahre alten Sensors. Sicher mache ich mit der DCS 420 einen kleinen Rundgang. Alles mit dem manuellen 4/20 mm Nikkor, umgerechnet durch den Crop-Faktor 2,6 also 52 mm im 24x36 mm Kleinbildformat entsprechend. Mehr Beispielbilder und Details zur Kodak DCS 420 in einem kleinen Praxisbericht im Verlauf des Sommers.

DIE BESTE NACHRICHT:

Kurztest 2, Wunderheilung?

Der Sensorfehlerstreifen ist weg!

Die einzige Erklärung, die ich habe, liegt in der Spannungsversorgung. Im Praxisbericht der Kodak AP N2000e hatte ich Fotos gezeigt, die von einer noch schlimmeren Störung verunstaltet waren. Nachdem ich den Kodak Akkublock seinerzeit gegen einen noch etwas besseren getauscht hatte, war die Störung komplett weg. Die Kamera-Elektronik scheint extrem sensibel auf Spannungsschwankungen zu reagieren, die ein altersschwacher Akku produziert.

Jetzt wieder das gleiche Phänomen!

Nach Austausch des Kodak-Blocks gegen den Halter für acht AAA-Akkus zeigte sich beim Laden der Akkus, dass ein Akku "nicht wollte". Obwohl flammneu gekauft, war offensichtlich ein Akku zumindest nicht 100 Prozent in Ordnung. So leistet jetzt sieben AAA-Akkus mit 800 mAh Kapazität ein Eneloop-Akku Gesellschaft – ich hatte nichts anderes –, der zwar nur 750mAH hat, offensichtlich aber für stabile Spannungsversorgung sorgt!

Wenn es doch nur immer so einfach wäre…

Jetzt fehlt nur noch eine vergessene Sache. Die frühen Kodak DCS-4xx Kameras und ihre DCS 1/3/5c Brüder und Schwestern auf Canon EOS 1n Gehäusebasis benötigen zum Fotografieren einen so gennnten "Hot Mirror"-Filter. Zum Glück habe ich einen meiner drei Filter aus meiner DCS 3c Zeit wiedergefunden. Zwar 77 mm Durchmesser, aber wozu gibt es Adapter. Mehr dazu im Praxisbericht zur Kodak DCS 420.


Neuzugang Olympus CAMEDIA C-7070 Wide Zoom (2005)

22. Juni 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren, Reparieren

"Nagel-Kameras" ;-)

Linke Montage: Sony Cyber-shot DSC-H2 (2006) und Olympus Camedia C-5060 Wide Zoom (2003) haben Gesellschaft bekommen

Wie diese beiden Kameras muss der Neuankömmling in der Sammlung, die 7 Megapixel Olympus CAMEDIA C-7070 Wide Zoom, mit einem durch Tesaband gesicherten, eingekürzten Nagel ausgelöst werden – Bildmontage rechts. Der komplette Kombi-Dreh- und Druckschalter/-taster fehlt, mit dem die Brennweite des Zoom-Objektivs verstellt und ausgelöst wird. Wie 2015 mit der C-5060 werde ich mich beim späteren Rundgang mit der C-7070 auf die kürzeste Weitwinkelbrennweite 27 mm beschränken. Mit einem kleinen Uhrmacherschraubendreher oder einer kleinen Spitz-Zange die Zoomwippe zu betätigen, ist möglich, mir aber zu umständlich. Und funktioniert auch nicht, wenn der Drehschalter von Tesafim bedeeckt ist…

Die C-7070 passt auch perfekt zur in der Sammlung schon vorhandenen  und CAMEDIA C-8080 Wide Zoom (2004)

Englisches Manual zur Olympus C-7070 Wide Zoom

Praxisbericht demnächst…


Wiedergefundene AGFA Digitalkamera

08. Juni 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Neulich…

… beim "Durchblättern" der AGFA-Digitalkamera-Geschichte fiel mir auf: "Da fehlt doch eine Kamera!" Die irgendwann zur Komplettierung der Sammlung noch erworbene AGFA ePhoto 780 in schwarz. Wirklich interessant ist an den biederen AGFAs eigentlich nur das Vorstelldatum. Die dunkle Variante AGFA ePhoto 780 wurde 1998 vorgestellt, die metallicblaue ePhoto 780c ein Jahr später, 1999.

Ob nun AGFA, Polaroid oder Vivitar draufsteht: Alles OEM-Auftrags-Fremdfertigung

Immerhin steuerte AGFA statt des üblichen Standards Metallic-Silber ein "Profischwarz" und Metallic-Blau als Gehäusefarbe bei und spendierte der 780 sein auch aufs Kameragehäuse gedruckte Interpolationsverfahren "photoGenie TM". Um aus Marketinggründen eine gemogelte, weil interpolierte 1024 x 768 Pixel XGA-Auflösung angeben zu können. Gegenüber den ehrlicheren nur mit 640 x 480 Pixel angegebenen Klons von Polaroid und Vivitar.


Hasenjagd ;-)

02. Juni 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln

Viele Jäger sind des Hasen Tod

Übertragen/umgedreht auf die Digitalkamerawelt: Ein Jäger – das Smartphone (!) – ist vieler "Hasen" (obsolet gewordener Kompakt-Digitalkameras) Tod.

Heute aus dem Wühlkarton für 3 Euro-Stückpreis vom Flohmarkt mitgenommen. Wirklich ineressant ist nur die gleich doppelt vorhandene 3 Megapixel Panasonic DMC-F1 von 2003, bestückt mit einem Leica-gelabelten DC Vario-Elmarit 1:2,8-4,9/5,8-17,4 mm ASPH. Beide Exemplare funktionieren. Die Grusel-Rollei funktioniert auch, bei der Pentax ist "nur" der Monitor defekt, was sie als sucherlose Kamera wertlos macht. Die Canon IXUS 130 mit 14 MP ist durchaus spannend, aber ich muss noch den passenden Akku suchen… Mitten drin ein auch schon "historisches" iPhone 6s mit der geladenen App "645 Pro". iPhone X?  Dafür kaufe ich mir schönere, wichtigere Dinge...


Rarität aus den Anfangsjahren der Digitalkamerageschichte

30. Mai 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Und noch ein Exemplar fürs Digicammuseum.de: Pentax EI-L90 von 1997

Des Sammlers höchstes Glück: Komplett in der Originalverpackung ;-)

Als echte Rarität war die erste Pentax-Digitalkamera noch ein echter Herzenswunsch für meine Sammlung. Jetzt ist der Wunsch für 25 Euro in Erfüllung gegangen. Selbstverständlich hätte ich das Ganze auch ohne die Originalverpackung genommen!

Jetzt fehlen mir nur noch die erste serienmäßig gefertigte DSLR der Welt, die 1,3 Megapixel Kodak/Nikon F3 DCS100 und die erste Vollformat-DSLR der Welt, die Contax N Digital ;-)

Das war ein Scherz. Preise für diese Kameras liegen beim 40 bis 80-fachen der Pentax EI-L90. Sowas kann nur als Flohmarkt-Picasso ins Haus kommen. Wahrscheinlichkeit gegen Null.  

Eine ausführliche Beschreibung, Vorstellung der ersten Pentax kann ich mir schenken. Boris hat die EI-L90 hier schon ausführlich gewürdigt.

Weitere Informationen bietet die englische Bedienungsanleitung, die hier runtergeladen werden kann.

Was noch fehlt sind ein paar mit der Pentax aufgenommene Fotos

Lt. Bedienungsanleitung speichert die EI-L90 wahlweise unkomprimiert als TIFF oder komprimiert als JPEG. Interessant wird sein, ob die Kamera nicht nur Speicherkarten vom Typ PC-Card 1 oder 2 akzeptiert, sondern auch eine CompactFlashkarte im PCMCIA-Adapter. Das würde den Datentransfer enorm vereinfachen.Dass PCMCIA- oder kurz PC-Karte nicht gleich PC-Karte ist, konnte ich schon bei der Chinon ES-3000 lernen. Auch bei den in Kooperation von FUJIFILM und Nikon gebauten, jeweils unter eigenen Namen vertriebenen DSLRs gibt es diese Speicherkartenproblematik. Um es vorwegzunehmen: Die Pentax EI-L90 funktioniert und akzeptiert CompactFlash-Karten im PCMCIA-Adapter. Also wird es ein paar Beispielbilder geben. Praxisbericht


Kuriosum? Nokia Concord Eye-Q IR

24. Mai 2019, Ralf Jannke - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Zum Kuriosum schreibt Wikipedia (stark gekürzt): "Ein Kuriosum (...) bezeichnet Gegenstände (...), die (...) seltsam, wunderlich, komisch oder skurril erscheinen oder wirken. (...) Ein Kuriosum amüsiert, löst Neugier aus (...)."

Die Nokia eyeQ TM Ir erfüllt diese Definition hervorragend

Nokia, der einst führende Hersteller von Mobiltelefonen aus Finland verkaufte die Mobiltelefonsparte an Microsoft, welche den Markennamen Nokia ab Ende 2014 auf Einfach-Handys beschränkte. Mein letztes Nokia Mobiltelefon ist nach jahrelanger Lagerung in der hintersten Schubladenecke wiedergefunden irgendwann in der Reststoffgewinnung der örtlichen Müllverbrennungsanlage gelandet...

Als jetzt eine Nokia eyeQ TM Ir Kamera für 6 Euro zu haben war, habe ich sofort zugegriffen. Ich möchte nicht wissen, was diese Primitivkamera um 2002 gekostet hat, als der Nokia-Kommunikator 9210 aktuell war.

Spezifikation der eyeQ TM Ir

  • Größe 11,5 x 4,8 x 2,8 cm, Gewicht 100 g
  • 640 x 480 Pixel CMOS-Sensor, ISO 100
  • Speicherformat JPEG intern, 1 MB Flash-Memory und MultiMediaCard (MMC-SD)
  • Vierlinsiges 3,0/6 mm Fixfokus-Objektiv mit asphärischer Linse, ca. 42 mm @KB, Minimaldistanz ca. 70 cm  
  • Optischer Sucher
  • Automatische Belichtung, automatischer Weißabgleich
  • Eingebauter Blitz
  • Energieversorgung durch zwei 1,5/1,2 Volt Batterien/Akkus der Größe AA

Englische Bedienungsanleitung

Die Nokia eyeQ TM Ir funktioniert noch. Also gibt es demnächst noch ein paar Bilder aus dieser Kamera der Vor-Smartphone-Zeit.


Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk

Das virtuelle Digicammuseum wird zum realen Museum

Meine Sammelei hatte eigentlich schon immer das Ziel, meine Geräte eines Tages nicht nur auf dieser Homepage zeigen zu können, sondern auch live in einem richtigen Museum. Mit Holger W. Müller habe ich nun einen Partner, der meine Leidenschaft für die Technikgeschichte teilt. Außerdem wurden ihm in Rastatt Büroräume der ehemaligen Thaleswerke angeboten, dem Hersteller der bekannten Thales-Rechenmaschinen.

Dort soll nun ein Museum entstehen, das Rechenmaschinen, Computer und Videospiele als Schwerpunkt haben wird. Digitalkameras werden aber ebenfalls mit einigen spannenden Exponaten vertreten sein. Auf der Projekthomepage berichten wir über den Fortschritt.

Zur Homepage des µ-Museums