Minolta, Umax und Skanhex

Minolta Dimâge 2300, Minolta Dimâge E201, Umax DC AstraPix 540

Eigentlich sollte das nur ein kleiner Beitrag über Umax werden. Dann fanden sich beim Wühlen im Berg von alten Digitalkameras neben der Umax DC AstraPix 540 noch die beiden fast identischen Minolta Dimâge-Modelle 2300 und E201.

Das weckte die Neugier!

In zeitlicher Reihenfolge wurden vorgestellt:

2000: Minolta Dimâge 2300

2001: Minolta Dimâge E201

2003: Umax DC AstraPix 540

Keine dieser drei Kameras wurde vom Hersteller, dessen Name aufs Gehäuse gedruckt ist, produziert. Gefertigt wurde im Hersteller-Auftrag von – Skanhex.

Wie auch im Beitrag "Rollei zum Zweiten", wo Skanhex nicht nur für Rollei fertigte, sondern ebenfalls für Minolta. Die Minolta Dimâge 2330 ZOOM ist eine "reinrassige" Skanhex!

Worin unterscheiden sich die drei hier gezeigten Kameras?

Es ist das Herzstück der Kamera, der Sensor. In den beiden Minoltas ist ein 1.792 x 1.200 Pixel CCD-Sensor montiert, der wahlweise ISO 85 ("Normal") oder ISO 340 ("High") bietet, die Umax ist mit einem 1.600 x 1.200 Pixel CMOS-Sensor bestückt, der feste ISO 100 hat.

Umax DC AstraPix 540

Später noch gefunden – ein weiterer Klon dieser Kamerareihe: eine Digitrex. Nachträglich in das obere Foto einmontiert.

Eher als Scanner-Hersteller bekannt, baute Umax auch ein paar Digitalkameras – oder ließ bauen. Ob die für die Nachwelt so erhaltenswert sind, kann man sicher hinterfragen. Eine Besonderheit gab es aber bei Umax. 

So wie die Umax PhotoRun von 1997, die Toshiba PDR-2 ebenfalls von 1997 und die Umax MDX 8000 von 1998, ist auch die Umax AstraPix 540 mit einem CMOS-Bildsensor ausgestattet.

Die 2003 vorgestellte Umax AstraPix 540 ist groß und wiegt 290 g. Der CMOS-Sensor löst maximal 1.600 x 1.200 Pixel = 2 MP auf und hat eine Empfindlichkeit von ISO 100. Gespeichert wird mit 24 bit Farbtiefe im komprimierten JPEG-Format in den Qualitäten „Super Quality“ (SQ 1:4), „High Quality“ (HQ 1:8) oder „Normal Quality“ (NQ 1:16). Videos können mit 320 x 240 und 30 B/s aufgenommen und als AVI gespeichert werden. Die Lauflänge soll nur von der Speichergröße abhängen. Die Umax AstraPix 540 hat intern 7 MB Speicher, die per Compactflashkarte fast beliebig erweitert werden kann.

Das Objektiv ist eine 3.2/9,2 mm (47 mm @KB) Fixfokus-Festbrennweite, womit die Entfernungseinstellung entfällt. 

Das Motiv kann über einen optischen Sucher oder per Liveview über den 1.6“ D-TFD Monitor mit 110.000 Bildpunkten erfasst werden. Über den Monitor wird auch die Kamera per Menü gesteuert.

Die Belichtung wird per Programmautomatik gesteuert, die Belichtungszeiten liegen zwischen 1 und 1/1000 s. Selbstauslöser mit 10 s Vorlaufzeit. Belichtungskorrektur +1/-3 EV in 1/2 EV-Schritten. Der eingebaute Blitz reicht 2 m weit und bietet: an/aus, Automatik, Aufhellblitz. Automatischer Weißabgleich und Wolken, Sonne, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht. Die Umax AstraPix 540 kann als MP3-Player verwendet werden.

Englische Bedienungsanleitung zur Umax AstraPix 540

Minolta Dimâge 2300 und E201

Die beiden Dimâge-Modelle unterscheiden sich nur in der Video-Fähigkeit: Die Dimâge E201 von 2001 "kann" 320 x 240 Pixel Video, die Dimâge 2300 von 2000 nicht.

Alle technischen Einzelheiten in den englischen Manuals

Minolta Dimâge 2300

Minolta Dimâge E201

Für den kleinen Vergleichstest wurde die Minolta Dimâge E201 gewählt, weil die Dimâge 2300 an der "Inkontinenz" vieler alter Digitalkameras leidet. Sie kann die Batterien nicht halten. Wie so oft sind sind viel zu kleine Plastikhäkchen, die den Batteriefachdeckel halten sollen, über die Zeit mürbe geworden oder gleich abgebrochen. Interessant am folgenden Vergleich war, wie CCD- und CMOS-Sensor die Farben und überhaupt alles des Motivs wiedergeben.

Ralf Jannke

Farb- und Wiedergabevergleich

Beachten Sie die unterschiedlichen Seitenverhältnisse! Der CCD-Sensor der Minolta löst 1.792 x 1.200 Pixel (3:2) auf, der CMOS-Sensor der Umax 1.600 x 1.200 Pixel (4:3). Hier auf 900 x 600 bzw. 900 x 675 Pixel verkleinert. Die frisch lackierten Stühle kommen in der Minolta CCD-Sensor-Farbwiedergabe (1. Foto) besser rüber, bei der Umax CMOS-Sensor Farbwiedergabe irgendwie "unsatt" – 2. Foto. Entsprechend verbessert der Photoshop-Sättigungsregler das Ganze (3. Foto). Bei beiden Kameras wurde eine -0,5 EV Belichtung eingegeben. Dennoch bleibt die Farbwiedergabe der unterschiedlichen Sensoren ganz unterschiedlich. KEINE der beiden Kameras trifft die Farbe richtig, was natürlich auch subjektiv ist. Heute ist die Farbwiedergabe kein Thema mehr, fast alle Kamera-Sensoren arbeiten nach dem CMOS-Prinzip.

Test Test Test...

Aufgrund der Farbwiedergabe fiel die Wahl auf die Minolta Dimâge E 201. Auf einen großen Rundgang mit der Minolta wurde verzichtet, was an der fummeligen Bedienung und dem stark verblassten Monitor liegt. Auch wenn das Motiv mit dem optischen Sucher erfasst werden kann, lässt sich draußen (auf dem Monitor) nur schwer kontrollieren, was eingestellt ist... Abgesehen davon weisen die Aufnahmen der Minolta eine Unschärfe im oben Bildabschnitt auf. Ein bisschen Knipsvergnügen soll ja noch sein ;-)

JPEG vs. TIFF

Die Möglichkeit in der Minolta Dimage E 201 unkomprimiert als TIFF zu speichern, ist eher marketingtechnischer Natur denn Notwendigkeit. Selbst in der unsinnigen 800 Prozent/8:1 Vergrößerung ist ein Vorsprung der unkomprimierten TIFF-Datei (rechts) gegen die komprimierten JPEG-Datei (links) nicht wirklich zu erkennen...

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