Die hatte ich schon immer im Hinterkopf ;-)

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 30. Dezember 2023 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Im Weihnachtsblog war zu lesen: "Und ja, es gibt über die Feiertage doch noch zwei historische Digitalkameras! Eine FUJIFILM DIGITAL CAMERA Fuji FinePix 2300 von 2001 und die schicke KonicaMinolta X1 von 2005. Letztere habe ich dann dreimal. Exemplar Nr. 1 läuft manchmal, Exemplar Nr. 2 blinkt beim Startversuch nur hektisch. Exemplar Nr. 3? Mal sehen, ob sich #3 bequemt noch ein paar Bildchen aufzunehmen?"

Vorweg: X1 Nr. 3 läuft! Praxisbericht.

Und weiter im Blog: "Neben diesen beiden Kameras gibt es fürs neue Jahr noch eine frisch erworbene, sehr interessante Digitalkamera von 2009 mit Alleinstellungsmerkmal!"

Die mir bisher immer zu  teuer war: Beginnend bei ca. 100 Euro inkl. Porto bis über 250 Euro. 

Die Rede ist von den Nikon Coolpix S1xxxPJ-Modellen. Das "PJ" steht für ProJector. Heißt, diese Nikons haben einen kleinen Beamer, VGA-Projektor, mit dem die aufgenommenen Fotos über eine Entfernung bis 2 m auf eine helle Wand projiziert werden können.

Als im schwedischen eBay-Ableger Tradera  eine von der Fotofunktion laufende S1000PJ mit Akku und Ladegerät ohne Speicherkarte für 37 Euro zu haben war, habe ich zugegriffen.

Diese "Bildwerferei" in einem abgedunkelten Raum über kurze Entfernungen (1 m Bilddiagonale) mit 640x480 Bildpunkten VGA Auflösung ist natürlich nur eine nette Spielerei, aber für eine Digitalkamerasammlung, die ja viele Facetten zeigen soll, ist diese Nikon Coolpix ein hochinteressantes Exponat!

Praxisbericht der Coolpix im neuen Jahr!

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk