Wolle Werbung haben? NEIN!

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 12. Februar 2024 - Wissen

Da dieser Text meiner Meinung nach zu gut versteckt auf digicammuseum.de liegt, hier für ein paar Tagen an etwas exponierterer Stelle eine Wiederholung! Seitenadmin Boris Jakubaschk hatte Sommer 2023 formuliert. Hier gekürzt, der komplette Text in diesem Link:

Schon seit Jahren bekommen wir ca. einmal pro Woche eine Mail der folgenden Art:

"Hallo, ich bin Jasmin von LinkBuilderExperts. Ich wollte mal fragen, ob Ihr für Eure tolle Homepage auch Artikelplatzierungen oder hochwertige Gastbeiträge unserer erfahrenen Autoren akzeptiert? Wenn ja - was würde das kosten? Wichtig ist hierbei, dass die Artikel nicht als Werbung gekennzeichnet werden. Ich würde mich sehr freuen, bald von Euch zu hören." (…)

Unsere Website ist ein Hobby- und Spaßprojekt. Die acht Euro im Monat für das Hosting sind verkraftbar, und das durchweg freundliche Feedback aus unserer Leserschaft macht das mehr als wett. Wir brauchen keine Werbeeinnahmen. Es darf auch noch Ecken im Internet geben, die keine kommerziellen Absichten haben. (…) Für all die Agenturen mit ihren "Kooperationsanfragen" und "hochwertigen Gastbeiträgen" möchte ich jedoch ein für allemal folgende Antwort formulieren:

Liebe Jasmin,

glaubst Du allen Ernstes, wir befassen uns über zehn Jahre lang mit der Geschichte der Digitalfotografie, sammeln mehrere Hundert Exponate und schreiben ebensoviele Berichte darüber, bauen eine kleine, aber sehr feine Community treuer Leser auf - und verschleudern dann unsere Glaubwürdigkeit und Reputation, indem wir für ein paar lumpige Euros schlecht geschriebene, thematisch unpassende und nicht mal als solche gekennzeichnete Werbetexte einstreuen? Soweit Admin Boris Jakubaschk

Hier ein frischer Text aus dem Januar 2024 in der gleichen Machart – sinngemäß:

„Wir sind auf die Seite digicammuseum.de aufmerksam geworden und würden dort ganz gerne Artikel veröffentlichen. Wir liefern Artikel mit einem hohen Mehrwert für die Leser. Es handelt sich dabei nicht um werbliche, sondern um redaktionelle Artikel.“ Angefragt von einem „Professionellen Händeschüttler“ – Pardon Outreach Manager X. Schaumschläger. Mit dieser albernen Berufsbezeichnung bewegt man sich dann auf dem gleichen Dummheits-Niveau wie Facility Manager – Hausmeister, Vision Clearance Engineer – Fensterputzer, Waste Removal Engineer – Müllmann, Environment Improvement Technician – Putzfrau ;-))) Wobei das alles ehrenwerte und notwendige Berufe sind! Im Gegensatz zu diesen unsäglichen Möchtegern Outreach Manager*Innen.

Wie „Jasmin“ möchte also auch X. Schaumschläger „Artikel mit einem hohen Mehrwert“ für die Leser liefern. Worin dieser Mehrwert besteht, bleiben diese Trittbrettfahrer grundsätzlich schuldig. Es gibt keine Links, keine PDFs auf diese „Artikel mit angeblich hohem Mehrwert“, wo der Interessent sich vorab informieren könnte.

Diese „Anmache“ ist übrigens verboten: „Gerügt wurde der Versuch einer XYZ-Agentur, das Trennungsgebot zwischen Redaktion und Werbung sowie das Gebot der Absendertransparenz zu unterlaufen und Schleichwerbung zu betreiben. (…) Dazu bot XYZ ihren Kunden an, redaktionell anmutende Artikel mit Backlinks ohne Werbe-Kennzeichnung auf verschiedenen Domains im Internet zu platzieren. Den Domainbetreibern wurde dafür eine Bezahlung in Aussicht gestellt. (…) Der Stil ist immer gleich! Angefragt wird per E-Mail, mit der die Agentur Platzierungen anbahnt, konkrete Bedingungen vorgibt und sich nach dem dafür zu zahlenden Preis erkundigt. Es wird davor gewarnt, solche Angebote anzunehmen.“

DESHALB NOCHEINMAL

"Das digicammuseum.de schreibt von Beginn an ohne jegliche Unterstützung von außen und ist vollkommen unabhängig! Und wird es auch bleiben! Die immer wieder auftauchenden Anfragen dubioser Agenturen mit frei erfundenen Anfrager-Namen, die unsere Seite mit irgendwelchem "Artikeln mit einem hohen Mehrwert für die Leser“ unterstützen wollen, werden grundsätzlich nicht beantwortet. Derartige Anfragen landen grundsätzlich im Spam-Ordner und dann manuell oder automatisch gelöscht im virtuellen Mülleimer.

Nepper, Schlepper, Bauernfänger …

… war der Untertitel einer Fernsehsendung "Vorsicht Falle!" (ZDF) mit Eduard Zimmermann. Wikipedia schreibt: "Bauernfängerei bezeichnet einen plumpen Betrug" Und weiter Wikipedia (gekürzt): Ein klassisches Beispiel ist die postalisch versandte Gewinnzusage, bei der angeblich hohe Gewinne versprochen, aber nie ausgezahlt werden. (…) Kaffeefahrten haben einzig den Zweck, Waren überteuert zu verkaufen.

Das mit der Post ist weitgehend verschwunden, und den unsäglichen Kaffefahrten ist die Kundschaft weggestorben. Also versuchen Outreach Manager*Innen und LinkBuilderExperts es heute im Internet. Die Unredlichkeit wird sofort offensichtlich, da NIE Beispiele für (seriöse?) "Artikel mit hohem Mehrwert für die Leser" gezeigt oder verlinkt werden.

An die unverschämten Trittbrettfahrer*Innen. Wir können lesen! Ihr braucht nicht dreimal nachzufragen. Lasst es doch einfach, sucht euch eine ehrliche Arbeit!

 

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk