AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm, adaptiert auf der Olympus OM-D E-M5

Avatar of Ralf JannkeRalf Jannke - 11. März 2024 - Wissen, Sammeln, Ausprobieren

Und der Rest auf dem Intro-Foto?

Es zieht an! Was? Die Flohmarkt-Saison

Lag gefühlt nach dem Corona-Jahr nichts Brauchbares mehr auf Flohmärkten, scheint 2024 wieder Gas gegeben zu werden! Nicht nur, was mein geliebtes Altglas betrifft, auch tauchen wieder vermehrt etwas seltenere, interessantere Digitalkameras auf!

Höhepunkte des letzten Flohmarkt-Samstags: Eine sehr seltene Kodak DC25 mit funktionierendem Monitor (!!!), bei der ich bei 10 Euro nicht mehr gehandelt habe! Von meinen bisher vorhandenen zwei DC25 funktionierte bei keiner mehr der Monitor. Ein Exemplar ist an den geschätzen Sammlerkollegen und Author Christian Zahn nach Wuppertal gegangen.

Zur digitalen Kodak von 1997 kam noch die fürs Versandhaus Quelle produzierte und umgelabelte Praktika MTL3 black mit dem AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm und die mächtige, in den 1950er Jahren gebaute 6x6 DACORA Digna. Die im Gegensatz zu den diversen im Internet gezeigten "Einfach-Dignas" einen Verschluss mit den Zeiten B, 1/25, 1/75 und 1/200 s mitbringt und mit einem lichtstärkeren dignar 1:4.5/75 mm bestückt ist. Der DACORA werde ich mich im Sommer und Analogfotografie auf Rollfilm widmen.

Die Praktica/Revue war eigentlich nur "Beifang", aber das 28mm Weitwinkel reizte mich. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Genau das hatte ich mir vom AUTO REVUENON 1:2.8 f=28mm erhofft und bekommen: Charakter!

Für scharfe, langweilige (?) Abbildungen bei Offenblende kann ich auf genügend 28er zurückgreifen oder gleich entsprechende Zoom-Objektive nehmen. Christian Zahn hat ein Auto Revuenon 28mm probiert, das aber mit großer Wahrscheinlichkeit eine andere Konstruktion ist. Mir gefällt meine Version, die im Lauf des Jahres sicher mal aufs Vollformat adaptiert wird.

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Was ist digicammuseum.de?

Die analoge Fotografie blickt auf eine etwa 170-jährige Geschichte zurück, seit etwa 100 Jahren sind Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich. Trotzdem sollte es noch Jahrzehnte dauern, bis die Fotografie zu einem Hobby für Millionen von Menschen wurde und der Fotoapparat zum selbstverständlichen Accessoire jeder Urlaubsreise.

Um so überraschender ist es zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die etablierte Technik in wenigen Jahren nach der Jahrtausendwende in eine Nischenexistenz zurückgedrängt wurde. Ersetzt wurde sie durch Digitalkameras. Diese haben in kürzester Zeit eine atemberaubende Evolution durchlaufen und haben ihre analogen Vorfahren weitgehend überflüssig gemacht. In fast allen Haushalten wurde die alte Spiegelreflex- oder Kompaktkamera durch ein digitales Modell ersetzt.

Während die meisten analogen Kameras viele Jahre, teilweise auch Jahrzehnte lang genutzt wurden, landen die meisten Digitalknipsen nach drei bis vier Jahren in der Schublade und müssen einem leistungsfähigeren Modell weichen. Die technischen Fortschritte werden jedoch immer kleiner. Digitalkameras haben einen Stand erreicht, der keine drastischen Verbesserungen mehr zulässt. Der Boom fand seinen Höhepunkt um die Jahre 2008-2010 und hat seither deutlich nachgelassen.

Das ist auch schon rein äußerlich zu erkennen: In den ersten Jahren war bei den Herstellern von Digitalkameras der Wille zu beobachten, die neue Technik auch für Innovationen in Design, Bedienung und Funktionalität zu nutzen. Inzwischen ist diese Phase weitgehend vorbei und die Hersteller haben zu den aus analoger Zeit bekannten Kameratypen zurückgefunden: Kompaktkameras auf der einen und Systemkameras auf der anderen Seite.

Die in Smartphones eingebauten Kameras sind inzwischen jedoch so gut, dass sie Kompaktkameras die Existenzberechtigung geraubt haben. Wozu ein separates Gerät kaufen, wenn man vergleichbare Bilder auch mit dem Handy hinbekommt, das man zudem immer in der Tasche hat?

Es entsteht so im Moment die paradoxe Situation, dass so viel fotografiert wird, wie noch nie in der Geschichte - und gleichzeitig immer weniger "richtige" Kameras verkauft werden. Mag sein, dass die Ära der Fotoapparate für jedermann zu Ende geht und bald nur noch Hobbyfotografen und Profis als Kamerakäufer übrig bleiben. Deswegen ist nicht zu früh, die "wilden Jahre" der Digitalkamera-Entwicklung zu dokumentieren.

Diese Homepage war anfangs vor allem als virtuelles Museum meiner Kamerasammlung gedacht. Inzwischen ist daraus ein Projekt geworden, bei dem ein wachsender Kreis von Autoren tolle Beiträge zur Digitalkamera-Geschichte beisteuert. Den weitaus größten Anteil daran hat Ralf Jannke, der mit seinen Praxisbeiträgen die verschiedensten Themen detailliert behandelt und großartig bebildert. Was sich allerdings nicht geändert hat: Die Homepage ist ein reines Hobby- und Spaßprojekt. Wir freuen uns über den Austausch mit anderen Sammlern und Fotobegeisterten. Es gibt keine Werbung und wir sind auch keine bezahlten Influencer. Falls Sie allerdings noch eine spannene Kamera herumliegen haben, die Sie nicht mehr brauchen - wir sind immer auf der Suche nach weiteren Exponaten.

Boris Jakubaschk