Ich hatte dieses irgendwann mal zum Spielen erworbene "Präzisions-Objektiv" eher als Pinhole-/Lochkamera-Objektiv in Erinnerung. Es ist aber kein Lochkamera-Objektiv, denn das HOLGA hat eine Linse, die aus Plastik — Pardon — Kunststoff sein soll. Wie das ganze federleichte Objektiv. Dazu gesellt sich ein merkwürdiger, kreisförmiger Ring aus winzigen Löchern, der um die Objektivöffnung liegt — in der roten Markierung. Ich bezweifele, dass dieses HOLGA Lichtstärke f/8 hat. Was leicht an den Belichtungsdaten der folgenden Beispielfotos erkennbar war. Um aus der Hand fotografieren zu können, bin ich mit der Nikon Z6 bis ISO 16.000 gegangen. Auch wenn es trüb war, für Blende f/8 hätte es keine 5-stelligen ISOs gebraucht. Was aber nichts machte, da ich schon bei der Bildkontrolle sah, dass ich im Eichenhain genau die gewünschten, "dämonischen/verwunschenen" Fotos bekam, die ich mir vorgestellt hatte! Wen stört da etwas mehr digitales Korn/Rauschen?

Qualität? Was für eine Qualität? ;-)

Das HOLGA liefert(e) mir genau den gewollten, erhofften Trasheffekt. Die Vignetten ließe sich auch mit Photoshop bauen, aber ich bevorzuge das Original. Das HOLGA habe ich nicht zum letzten Mal benutzt! Der einzige Nachteil ist die winzige Blende, die jeden Sensordreck und Fussel im Objektiv überdeutlich werden lässt. Aber andererseits — wir sind im Gebiet der Trashfotografie ;-)

Ralf Jannke, Januar 2024